Die gesellschaftliche Bedeutung des Ehrenamts in der Gemeinde Forstern wird durch die jüngste Wahl eines neuen Feldgeschworenen, Herbert Berger, deutlich. Diese Tradition ist nicht nur ein Teil der kommunalen Struktur, sondern auch ein bedeutendes kulturelles Erbe, das bis ins 13. und 14. Jahrhundert zurückreicht.
Traditionelles Ehrenamt in Forstern
Herbert Berger wurde einstimmig in sein neues Amt gewählt, nachdem er auf die Aufrufe der Gemeinde über die Heimat-Info-App und das Mitteilungsblatt reagierte. Es ist bemerkenswert, dass mit ihm nun zwei Bürger diese wichtige Aufgabe in Forstern übernehmen, obwohl die Sollzahl von fünf noch nicht erreicht ist. Der Bürgermeister, Rainer Streu, betont die Dringlichkeit, weitere Freiwillige zu gewinnen, um die Lücken zu füllen, die durch das altersbedingte Ausscheiden eines bisherigen Feldgeschworenen entstanden sind.
Die Aufgaben eines Feldgeschworenen
Feldgeschworene haben essenzielle Aufgaben in der Überwachung der Gemeindegrenzen und unterstützen die Behörden in Vermessungsfragen. Diese Tätigkeiten sind nicht nur wesentlich für die präzise Abmarkung von Grundstücken, sondern auch für die Erhaltung von Grenzzeichen, die eine wichtige Rolle im lokalen Eigentumsrecht spielen. Die Ehrenamtlichen erhalten dafür eine Aufwandsentschädigung von rund 26 Euro pro Stunde, was die Anerkennung ihrer Arbeit unterstreicht.
Ein Ehrenamt mit tiefen Wurzeln
Das Amt des Feldgeschworenen hat eine lange Geschichte und wurde 2016 als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Diese historische Dimension verleiht dem Ehrenamt zusätzliches Gewicht und zeigt, wie wichtig es ist, die Tradition weiterhin lebendig zu halten. Der Verlust von Freiwilligen zeigt jedoch, dass dieses Kulturerbe bedroht ist, und unterstreicht die Notwendigkeit eines aktiven Engagements der Bürger.
Der Aufruf an die Gemeinde
Bei der letzten Gemeinderatssitzung äußerte Bürgermeister Streu, dass dringend drei weitere Feldgeschworene benötigt werden, vor allem, um während der Urlaubszeit eine ordnungsgemäße Aufgabenerfüllung sicherzustellen. Dies verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen die Gemeinde steht: Wer sich für das Ehrenamt interessiert, sollte sich umgehend bei der Gemeinde melden.
Fazit: Gemeinschaftliche Verantwortung
Die Wahl von Herbert Berger ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber die Suche nach weiteren Freiwilligen muss fortgesetzt werden. Die Verantwortung, die mit dem Feldgeschworenenamt verbunden ist, ist nicht nur eine individuelle, sondern auch eine kollektive Aufgabe. Die Bürger von Forstern sind aufgerufen, sich an dieser wichtigen Tradition zu beteiligen, um die kulturellen Wurzeln ihrer Gemeinde zu bewahren und ein Stück Geschichte lebendig zu halten.
– NAG