Erding

Schwaig sagt Nein zu neuen Hotels: Zukunft für Gewerbe im Fokus

In Oberding, am 8. August 2024, beschlossen die Gemeinderäte einstimmig eine Veränderungssperre für Schwaig, um die Zahl der Hotels zu begrenzen und stattdessen hochwertige gewerbliche Nutzungen zu fördern, da bereits genug Übernachtungsmöglichkeiten vorhanden sind.

Keine neuen Hotels in Schwaig geplant

In der oberbayerischen Gemeinde Schwaig wurde eine klare Richtungsentscheidung getroffen: Die örtlichen Gemeinderäte haben eine Veränderungssperre erlassen und damit den Ausbau weiterer Hotels im Bereich der Eichenstraße untersagt. Die Entscheidung klingt an sich ruhig, zeigt jedoch die Weichenstellung der Gemeinde für eine nachhaltigere wirtschaftliche Entwicklung.

Hintergrund der Entscheidung

Aktuell gibt es in Schwaig bereits fünf Hotels sowie weitere Übernachtungsmöglichkeiten, die von den Gemeinderäten als ausreichend erachtet werden. Bürgermeister Bernhard Mücke (CSU) betont, dass das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten in der Gemeinde die Bedürfnisse der Bevölkerung und der Wirtschaft bereits abdeckt. Dies steht im Einklang mit dem Ziel, eine ausgewogene gewerbliche Nutzung zu sichern.

Details zu den Bebauungsplanänderungen

Insgesamt wurden zwei Bebauungspläne bearbeitet: Der erste aus dem Jahr 2005 bezieht sich auf flughafenbedingtes Gewerbe an der Eichenstraße, während der zweite das Gewerbegebiet Schwaig Nord, das 1991 festgelegt wurde, betrifft. Die bisherigen Pläne waren nur vage definiert. Nun möchte die Gemeinde konkrete Ziele setzen, um eine hochwertige gewerbliche Nutzung sicherzustellen, die der örtlichen Wirtschaftsstruktur zugutekommt und Arbeitsplätze schafft.

Fokus auf handwerkliche und produzierende Betriebe

Ein zentrales Anliegen der Gemeinde ist es, sich stärker auf produzierende und handwerkliche Betriebe zu konzentrieren. Diese Strategie soll nicht nur die örtliche Wirtschaft unterstützen, sondern auch der Schaffung von Arbeitsplätzen dienen. Der Fokus auf konventionelle gewerbliche Nutzung soll eine gesunde Balance zwischen verschiedenen Gewerbearten fördern.

Zusätzliche Baulandreserven schafft Spielraum für Entwicklung

Ein weiterer Punkt, der in der Gemeinderatssitzung behandelt wurde, ist die neuste Bebauungsplanänderung für das Sondergebiet an der Eichenstraße Ost. Hier wurde die Straßenführung optimiert, wodurch zusätzliche 1.500 Quadratmeter Bauland geschaffen werden konnten. Diese knappen Flächenressourcen sind besonders wichtig in Anbetracht der steigenden Nachfrage nach Wirtschaftsräumen und den damit verbundenen Kosten, die durch die Erschließung entstanden sind.

Gemeinschaft entscheidet einstimmig

Die gesamte Anhörung und die beschlossenen Maßnahmen wurden einstimmig angenommen. Dies unterstreicht den Konsens innerhalb des Gemeinderates, dass der in der Gemeinde eingeschlagene Kurs in die richtige Richtung führt. Die Entscheidung, keine weiteren Hotels zuzulassen, spiegelt das Bestreben wider, die bestehende Infrastruktur zu optimieren und den Fokus auf eine gesunde, nachhaltige Entwicklung zu legen.

Die Maßnahmen in Schwaig könnten als Vorbild für andere Kommunen dienen, die sich fragen, wie sie ihre wirtschaftliche Infrastruktur im Einklang mit den örtlichen Bedürfnissen gestalten können. Der Trend zur Stabilität und zur Förderung handwerklicher Betriebe zeigt, dass Gemeinden zunehmend ihre eigene wirtschaftliche Identität betonen und verteidigen wollen.

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