Im Herzen von Langenpreising lebt ein Mann, dessen Alltag weit spannender ist als das, was die meisten in ihrem Büro erleben. Thomas Pohlmann, ein 36-jähriger Familienvater, hat sich seit elf Jahren dem Dienst als Straßenwachtfahrer des ADAC verschrieben. An einem Samstagabend, als die meisten Menschen den Tag entspannt ausklingen lassen, ist Pohlmann bereits auf Tour. Der Beruf bringt ihn nicht nur an die schönsten Plätze der Region, sondern er liefert auch die Möglichkeit, im Freien zu arbeiten und täglich neue Menschen kennenzulernen.
„Mir wird nie langweilig“, sagt Pohlmann. Auch wenn zumindest um diese Uhrzeit die techniklastigen Probleme nicht immer einfach sind, hat er seinen Spaß. „Man ist Freiheit. Jeden Tag kommt etwas Neues. Wer es einmal gemacht hat, der bleibt.“ Trotz der Herausforderungen, die ihm die Einsätze stellen, strahlt er eine bemerkenswerte Leidenschaft für seinen Beruf aus. Die zu leistende Arbeit ist vielfältig: Starthilfe, Reifenwechsel und Pannenhilfe machen 80 Prozent seines Arbeitsalltags aus.
Einsätze während der Urlaubszeit
Im Rahmen seiner Aufgaben ruft die Zentrale Pohlmann zu einem Einsatz an die Therme Erding. Ein österreichischer Kunde hat Schwierigkeiten mit seinem Fahrzeug, dessen Motorkontrollleuchte blinkt. Pohlmann nimmt die Herausforderung an, steuert sein Einsatzfahrzeug, das wie ein fahrendes Ersatzteillager mit notwendigen Werkzeugen ausgestattet ist, und kommt schnell zur Sache. Mit einem Lesegerät diagnostiziert er den Fehler: ein defekter Differenzdrucksensor. Er gibt dem verärgerten Urlauber hilfreiche Tipps, wie er den Schaden trotz der Probleme mit seinem Skoda noch in den Griff bekommen kann.
Weitermachen heißt die Devise, denn der nächste Notruf wartet schon. Diesmal sucht ein Berliner Hilfe auf dem Wohnmobilparkplatz. Auch hier stellt Pohlmann schnell den Defekt fest – eine ausgefallene Lüfterfunktion könnte den Partikelfilter beeinträchtigen. „Der wichtigste Punkt ist, dass die Leute beruhigt sind, wenn sie mit einem Problem ankommen“, erklärt der Straßenwachtfahrer, während er den Kunden anpflegt, vorsichtig mit dem Fahrzeug umzugehen und Motortemperatur zu überwachen.
Laut Pohlmann wird der Straßenverkehr zunehmend dichter und auch aggressiver. „Je weiter man von München wegkommt, desto ruhiger wenden sich die Menschen einem zu“, merkt er an und erzählt von einem seiner gefährlichsten Einsätze auf der A94, wo er während eines Abschleppvorgangs fast in einen Unfall verwickelt wurde. „Es ist immer ein bisschen adrenalingetränkt, wenn Kinder im Auto eingesperrt sind“, sagt er mit einem Schmunzeln, während er an andere ähnliche Einsätze zurückdenkt.
Vielfältige Herausforderungen
Doch der Alltag als Gelber Engel bietet auch überraschende Momente. Ein Sachse aus Dresden meldet sich, weil sein Auto während des Parkens komische Geräusche gemacht hat. Pohlmann diagnostiziert schnell, dass die Schrauben am Hinterreifen locker sind. „Bei solchen Kleinigkeiten ist es oft sehr wichtig, rechtzeitig zu handeln“, bemerkt er, während er die Muttern festzieht. „Ein kleiner Schaden kann oft eine große Wirkung haben, besonders wenn man bedenkt, wie viele Menschen in den Urlaub fahren.“ Solche Einsätze zeigen, wie wichtig schnelle Hilfe während der Reisewelle ist.
Seine Schichten sind selten der gewohnte 08/15-Alltag. Mit einem Arbeitsweg von nur wenigen Minuten zur Garage und abwechslungsreichen Aufträgen legt Pohlmann täglich zwischen 250 und 300 Kilometer zurück. „497 Kilometer in einer Acht-Stunden-Schicht ist mein Rekord“, erklärt er stolz.
„Der ADAC hat jetzt auch eine Fahrrad-Pannenhilfe im Angebot“, ergänzt er. Das zeigt, dass sich die Anforderungen an Pannenhilfe weiterentwickeln. Immer mehr Menschen nutzen Fahrräder und benötigen Unterstützung bei Pannen, was Pohlmann als wichtiges Zeichen sieht, dass Hilfe anständig bereitgestellt wird.
Der Langenpreisinger ist mehr als nur ein Fahrer; er ist eine ruhige Hand in stürmischen Zeiten, ein Mann, der weiß, wie man mit Druck umgeht und immer bereit ist, anderen zu helfen. Seine Aufgabe ist nicht nur ein Job, sondern eine Chance, das Leben der Menschen, die auf ihn angewiesen sind, zu erleichtern.
Berufung des Gelben Engels
Die Anerkennung seines Engagements zeigt sich auch daran, dass selbst während seiner Schicht neue ADAC-Mitglieder gewonnen werden. Nach einem begeisterten Einsatz stellte die Reporterin einen Mitgliedsantrag. Pohlmanns Begeisterung ist ansteckend, und das ist es, was seinen Beruf so besonders macht: die Leidenschaft für Automobile und die Freude, Menschen in Not zu helfen.
Wichtige Rolle der Pannenhilfe im Straßenverkehr
Die Pannenhilfe, wie sie von Thomas Pohlmann und seinen Kollegen beim ADAC geleistet wird, spielt eine entscheidende Rolle in der Verkehrssicherheit und im Mobilitätsmanagement. In Deutschland sind jährlich etwa 1,5 Millionen Pannen zu verzeichnen, was die Notwendigkeit solcher Dienste unterstreicht. Diese Zahl bezieht sich auf verschiedene Arten von Pannen, von einfachen Batterieproblemen bis hin zu größeren technischen Defekten, die das Fahren unmöglich machen können.
Gerade in der Urlaubszeit, wenn viele Menschen mit ihrem Fahrzeug unterwegs sind, wird der Bedarf an Pannenhilfe steigen. Die ADAC Pannenhilfe hat nicht nur die Aufgabe, Fahrzeuge schnell wieder flott zu machen, sondern auch wichtige Sicherheitsbestimmungen zu beachten, um den Verkehr nicht zusätzlich zu gefährden.
Herausforderungen für Pannenhelfer
Der Beruf des Pannenhelfers ist keineswegs nur eine technische Herausforderung. Laut ADAC haben die Mitarbeiter auch mit emotionalen und stressigen Situationen umzugehen. Viele Kunden sind in Stresssituationen, sei es aufgrund der Autopanne oder der Dringlichkeit ihrer Reise. Pohlmann berichtet, dass es häufig auch darum geht, Menschen in schwierigen Lagen zu beruhigen und ihnen Sicherheit zu geben. Diese zusätzliche soziale Kompetenz ist wichtig und trägt zur Effektivität der Arbeit bei.
Ein weiterer Faktor sind die verändernden Straßenverkehrsbedingungen. Pohlmann erwähnt die zunehmende Aggressivität im Verkehr – ein Trend, der in vielen Großstädten zu beobachten ist. Schnelles Fahren und unachtsames Fahren führen nicht nur zu mehr Pannen, sondern auch zu gefährlicheren Situationen für die Helfer selbst.
Darüber hinaus haben technische Fortschritte in der Automobilindustrie den Pannenhelfern neue Herausforderungen auferlegt. Moderne Fahrzeuge sind oft sehr komplex und erfordern spezifische Kenntnisse und Ausrüstungen. Um in der Branche wirklich erfolgreich zu sein, müssen Pannenhelfer regelmäßig Schulungen besuchen und ihr Wissen über neue Technologien erweitern.
Statistiken zur Verkehrssicherheit
Statistiken des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur zeigen, dass in Deutschland jedes Jahr rund 3 Millionen Menschen durch Verkehrsunfälle verletzten, was die Wichtigkeit der Verkehrsüberwachung und der schnellen Pannenhilfe verstärkt. Ebenso ist das Thema Pannenhilfe nicht nur eine Frage des Komforts, sondern hat auch Einfluss auf die allgemeine Verkehrssicherheit. Pannenhilfe kann Unfälle verhindern, indem sie Fahrzeugprobleme schnell behebt und die Zeit verringert, in der Fahrzeuge auf der Straße stehen.
Die ADAC-Zahlen belegen zudem, dass fast 40 % der Pannen auf technische Defekte zurückzuführen sind, während menschliches Versagen – wie das Vergessen, das Licht auszuschalten – ebenfalls häufige Ursachen sind. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Präventionsmaßnahmen, wie regelmäßige Fahrzeugchecks und eine Schulung von Fahrern in technischen Aspekten ihres Fahrzeugs, entscheidend sind, um Pannen zu minimieren und die Sicherheit im Straßenverkehr insgesamt zu verbessern.