Neuer Erinnerungsort in Erfurt eingeweiht
Am 19. Juni 2024 fand in Erfurt eine bedeutsame Veranstaltung zur Erinnerung an die Opfer des NSU-Terrors statt. Der neue Erinnerungsort mit dem Namen „Schattenwurf“ wurde offiziell eröffnet, und Angehörige der Ermordeten waren bei der Zeremonie anwesend.
Ein Ort der Erinnerungskultur
Der Erinnerungsort „Schattenwurf“ wurde nach einer langen Entstehungsgeschichte eingeweiht. Katharina König-Preuss, die Obfrau der DIE LINKE-Fraktion in den NSU-Untersuchungsausschüssen des Thüringer Landtags, hob die Wichtigkeit dieses Mahnmals hervor. Das einzigartige Kunstwerk besteht aus Stahlträgern, in die die Namen der Ermordeten eingraviert sind. Abhängig vom Sonnenstand werden die Namen auf den Boden oder die Menschen projiziert, die den Ort passieren.
Unrecht darf nicht vergessen werden
Ministerpräsident Bodo Ramelow unterstrich die Bedeutung der Erinnerung an die NSU-Opfer. Er betonte, dass es an uns allen liegt, die Namen der Ermordeten nicht zu vergessen und sich gegen Rassismus zu positionieren. Semiya Şimşek, die Tochter des NSU-Opfers Enver Şimşek, sprach über die Wichtigkeit des Denkmals als Erinnerung an das Unrecht und das Versagen der Behörden.
Aufarbeitung und Prävention im Fokus
Neben dem Gedenken an die Opfer richtet sich der Fokus auf weitere Aufklärung und Prävention. Katharina König-Preuss betonte die Notwendigkeit, die Hintergründe der NSU-Verbrechen vollständig aufzuklären. Thüringen sichert als einziges Bundesland die Akten der NSU-Untersuchungsausschüsse und setzt sich aktiv gegen Rassismus und rechte Gewalt ein. Der Erinnerungsort „Schattenwurf“ soll künftigen Generationen als Mahnmal dienen und dazu beitragen, dass die Verbrechen des NSU nicht in Vergessenheit geraten.
– NAG