Erfurt

Wildtiermonitoring in Thüringen: Schwierigkeiten bei der Ausbreitung von Wolfen und Luchsen

Naturschützer alarmiert über den Rückgang von Wolf und Luchs im Freistaat

Die Naturschutzorganisation Nabu schlägt Alarm angesichts des drastischen Rückgangs der Population von Wolf und Luchs im Freistaat. Nach aktuellen Daten des Thüringer Umweltministeriums wurden nur noch zwei Wolfspopulationen im Jahr 2022/23 nachgewiesen, was eine Stagnation im Vergleich zu den Vorjahren darstellt.

Der Leiter des Nabu-Luchsprojektes, Silvester Tamás, führt die Ursachen für diese Entwicklung vor allem auf den Straßenverkehr zurück. Seit der Rückkehr der Wölfe im Jahr 2013 seien bereits acht Tiere durch Verkehrsunfälle ums Leben gekommen, was die Ausbreitung der Tiere deutlich einschränkt. Darüber hinaus gibt es eine mangelnde Akzeptanz in bestimmten Bevölkerungsgruppen, die zu illegalen Tötungen führen.

Im Fall der Luchse ist die Situation ebenfalls besorgniserregend, da nur noch vier standorttreue Tiere im Freistaat Thüringen verblieben sind, im Vergleich zu sechs Tieren zwei Jahre zuvor. Obwohl Thüringen in unmittelbarer Nähe zum Harz liegt, einem bekannten Hotspot für Luchsvorkommen in Mitteleuropa, scheint es den Tieren nicht zu gelingen, sich dauerhaft und sicher in Thüringen anzusiedeln. Es wurden in den letzten Jahren immer wieder tote Luchse mit Schussverletzungen entdeckt, was auf illegale Tötungen hinweist.

Silvester Tamás fordert dringende Maßnahmen, um diese Tiere zu schützen und Straftaten konsequent aufzuklären. Der Verlust von Wolf und Luchs im Freistaat hat nicht nur ökologische Auswirkungen, sondern symbolisiert auch eine zunehmende Bedrohung der heimischen Tierwelt.

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