Ein denkwürdiges Fußballspiel zwischen dem ASV Vach und dem FC Wendelstein hat am vergangenen Mittwochabend für Gesprächsstoff gesorgt. Vach sicherte sich mit einer späten Entscheidung einen 2:1-Sieg, doch der Resultat ist nicht der einzige Grund, warum dieses Match immer wieder diskutiert wird. Sven Morawetz, der sportliche Leiter des ASV Vach, äußerte sich mit viel Mitgefühl für die Wendelsteiner, die trotz ihrer Niederlage eine starke Leistung zeigten. Morawetz erklärte: „Das Spiel hatte eigentlich keinen Sieger verdient. Die Entstehung des Elfmeters in der Nachspielzeit samt der Roten Karte war für Wendelstein hart.„
Vach profitierte von einer umstrittenen Entscheidung, die in der Nachspielzeit fiel. Morawetz fand die Situation bezüglich des Elfmeters und der damit verbundenen Disqualifikation als „sehr unglücklich„, wandte aber gleichzeitig ein, dass man dies aus der Sicht eines Fußballers anders sehen könnte. Er zeigte Verständnis für die Wendelsteiner Truppe und wünschte ihnen, dass sie bald positive Ergebnisse für ihre harte Arbeit ernten mögen.
Der Abbruch des Spiels gegen Kalchreuth
Ein weiteres, nicht weniger kontroverses Thema ist das Spiel zwischen dem ASV Vach und dem 1. FC Kalchreuth, das vor zwei Wochen abgebrochen worden war. Laut dem Urteil des Bezirkssportgerichts wurde die Partie mit 2:0 für Vach gewertet, nachdem ein Zuschauer eine rassistische Bemerkung gemacht hatte. Infolgedessen entschied sich ein Spieler von Kalchreuth, nicht mehr weiterzuspielen, was zur Solidarität seines Teams führte. Dies führte dazu, dass Vach nun die Punkte aus diesem Spiel erhält, jedoch auch mit einer Geldstrafe von 300 Euro belegt wurde, wegen der „Verletzung der Platzdisziplin durch Mitglieder oder Zuschauer.“
Diese Entscheidung hat für weiteren Zündstoff gesorgt. Kalchreuth akzeptiert zwar die Spielwertung, doch die Geldstrafe von 300 Euro ist für sie inakzeptabel. In einer ersten Stellungnahme kritisierte der Verein die Formulierungen des Bezirkssportgerichts zum Thema Rassismus und äußerte, dass die Haltung des Gerichts inakzeptabel sei. „Wenn die verharmlosende Sichtweise in der Urteilsbegründung des BSG die Haltung des BFV widerspiegelt, kann dieser es sich zukünftig sparen, hochtrabende Anti-Rassismus-Kampagnen zu fahren.„
Inzwischen hat Kalchreuth einen offenen Brief verfasst, um ihre Sichtweise und Beschwerden zu kommunizieren. Der Verein möchte deutlich machen, dass die Problematik von Rassismus im Fußball ernst genommen werden muss und dass eine gerechte Behandlung in diesen Angelegenheiten von größter Bedeutung ist.
Mit der aktuellen Tabelle im Blick hat der ASV Vach durch diesen Sieg und die Entscheidung des Bezirkssportgerichts zumindest vorübergehend den Aufstieg auf den dritten Platz geschafft. Diese Position können sie jedoch nur halten, wenn sie weiterhin so kämpferisch auftreten wie gegen Wendelstein. Die kommenden Spiele müssen zeigen, ob Vach aufgrund dieser gewonnenen Punkte den Fuß in der Spitzengruppe der Liga halten kann.
Die Diskussionen rund um die Ereignisse in diesen Spielen werfen jedoch größere Fragen auf, die die Fußballgemeinschaft als Ganzes betreffen. Ein starkes Engagement gegen Rassismus und für Fairness ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass solche Vorfälle nicht nur thematisiert, sondern auch entsprechend behandelt werden.