Häftlinge der ehemaligen DDR protestierten erneut vor der Aldi Nord-Zentrale in Essen und forderten Gerechtigkeit für die von ihnen erlittene Zwangsarbeit. Ausgestattet mit Plakaten und Flyern machten sie auf die gesundheitlichen Folgen aufmerksam, die durch die Arbeit in der Haft verursacht wurden, ohne jedoch eine Reaktion von Aldi zu erhalten. Laut einer aktuellen Untersuchung der Humboldt-Universität hat Aldi erheblich von der Arbeit politischer Häftlinge in der DDR profitiert, insbesondere durch die Produktion von Damenstrumpfhosen im Frauengefängnis Hoheneck.
Die Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) kritisierte die Untätigkeit des Discounters scharf, der bis heute keine Verantwortung übernimmt oder ein Gespräch sucht. Aldi erklärte, erst 2013 von diesen Praktiken erfahren zu haben, reagiert jedoch nicht auf die erneuten Aufforderungen zur Entschuldigung und finanzieller Unterstützung der Betroffenen. Der Protest findet vor dem Hintergrund statt, dass das ehemalige Gefängnis heute eine Gedenkstätte ist, während das Unternehmen in Hoheneck weiterhin präsent bleibt. Weitere Informationen dazu findet man auf www.nd-aktuell.de.