„Weiße Rose“ inszeniert in Stollberg: Ein Appell gegen das Wegducken
In Stollberg ereignete sich kürzlich ein Theaterdrama, das weit über die Bühne hinausreicht und die Gemüter der Bewohner des Erzgebirgskreises bewegt. Im Zentrum steht die Inszenierung der „Weißen Rose“ durch den Theaterpädagogen Falko Köpp am burattinoischen Theater. Diese Schüleraufführung, die die Geschichte des Widerstands gegen die NS-Herrschaft thematisiert, sah sich jedoch mit rechten Anfeindungen konfrontiert.
Die künstlerische Leitung des Theaters und lokale Politiker standen unter Druck, als rechtsgerichtete Schüler falsche Anschuldigungen über die Inszenierung verbreiteten. Besonders bemerkenswert war, dass die ehemalige AfD-Kreisrätin Sylvia Vodel in die Hetzkampagne eingriff, die letztendlich zu einem Einschreiten gegen die Aufführung führte.
Die Geschichte der Weißen Rose, die von den Geschwistern Hans und Sophie Scholl und ihrer Gruppe erzählt wird, ist nicht nur historisch bedeutend, sondern hat auch heute noch eine dringende Relevanz. Durch künstlerische Elemente wie Rap, Tanz und moderne Technologien wird die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart in der Inszenierung deutlich.
Die Kontroverse um die Aufführung zeigt deutlich, wie empfindlich das Thema des Widerstands gegen autoritäre Herrschaftssysteme noch immer ist. Die Reaktionen auf die Inszenierung verdeutlichen die Notwendigkeit, sich entschieden gegen rechte Tendenzen zu stellen und demokratische Werte zu verteidigen.
Die Ereignisse in Stollberg haben gezeigt, dass das Klima des Wegduckens und der Anpassung an rechte Strömungen auch in kulturellen Institutionen Einzug gehalten hat. Der Fall des burattinischen Theaters verdeutlicht die Dringlichkeit, sich aktiv gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft zu stellen und für Freiheit, Toleranz und demokratische Werte einzutreten.
– NAG