Die Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert spielt eine entscheidende Rolle bei der brutalen Ausbreitung der Hexenverfolgung in Europa. Laut einer aktuellen Studie von US-Soziologen um Kerice Doten-Snitker zeigen die Daten, dass zwischen 1450 und 1750 schätzungsweise 90.000 Menschen verfolgt und etwa 45.000 hingerichtet wurden. Die Forscher betonen, dass der Buchdruck die Verbreitung von Ideen förderte, die zu einer massiven und brutalen Hexenjagd führten, die vorher in dieser Form nicht bekannt war.
Ein besonders einflussreiches Werk war der „Hexenhammer“, ein Handbuch zur Hexenjagd, das im 15. Jahrhundert veröffentlicht wurde. Es diente als Anleitung zur Verfolgung und Verurteilung von angeblichen Hexen und hat maßgeblich zur Durchführung solcher Prozesse in ganz Europa beigetragen. Trotz zahlreicher Erklärungen für die Hexenverfolgungen, wie religiöse Konflikte und soziale Spannungen, stellt die Studie fest, dass der Buchdruck eine nie dagewesene Welle von Verfolgungen ermöglichte. Dieses historische Phänomen wirft auch heute noch Fragen auf, wie neue Ideen durch Netzwerke verbreitet werden und das Verhalten ganzer Gesellschaften beeinflussen können. Weitere Details zur Studie sind bei www.welt.de nachzulesen.