Ein Skandal erschüttert den Frauenfußball in London! Die ehemalige Kapitänin der somalischen Nationalmannschaft, Iqra Ismail, wurde am Sonntag während eines Spiels in der Greater London Women’s Football League (GLWFL) von einem Schiedsrichter daran gehindert, als Ersatzspieler einzutreten, weil sie keine Shorts trug. Stattdessen hatte sie Trainingshosen an – ein Kleidungsstück, das sie in den letzten fünf Jahren ohne Probleme getragen hatte.
„Jedes Jahr wird es schwieriger für Frauen wie mich, zu spielen. Jetzt haben sie die Grenze überschritten und mich ausgeschlossen, bis ich meine Überzeugungen aufgebe“, erklärte die 24-jährige Muslimin in einem emotionalen Instagram-Video. Ismail, die auch als Trainerin tätig ist und sich für Flüchtlinge einsetzt, war sichtlich frustriert und fühlte sich isoliert. „Wenn wir keine Shorts tragen, dürfen wir nicht spielen – das wurde mir gesagt. Natürlich habe ich an meinen Prinzipien festgehalten und durfte den Ball nicht kicken.“
Ein Aufschrei für Vielfalt im Sport
Der Vorfall hat nicht nur bei Ismail, sondern auch bei vielen anderen für Empörung gesorgt. „Sie fragen mich, warum der Fußball so wenig Vielfalt hat und warum es so schwer ist, Frauen zu finden, die so aussehen wie ich. Solche Dinge sind der Grund dafür“, sagte sie. Ismail ist eine leidenschaftliche Verfechterin für muslimische Frauen im Sport und betont, dass der Zugang zum Fußball für alle Frauen Priorität haben sollte.
Die Football Association (FA) in England hat inzwischen auf den Vorfall reagiert und erklärt, dass Frauen in ihren Wettbewerben Kleidung tragen dürfen, die ihren religiösen Überzeugungen entspricht. „Wir haben alle lokalen Fußballverbände bereits zu Beginn des Jahres informiert, dass Frauen und Mädchen Kleidung tragen sollten, die ihren Glauben respektiert“, so ein Sprecher der FA.
Die GLWFL hat ebenfalls Stellung bezogen und erklärt, dass sie nun klarstellen werden, dass Shorts über Trainingshosen oder Leggings nicht erforderlich sind. „Wir werden diese aktualisierte Anleitung an alle Schiedsrichter und Mitglieder weitergeben“, teilte die Liga auf X mit.
Der Vorfall hat die Diskussion über Diversität und Inklusion im Sport neu entfacht. Ismail, die sich für Frauen wie sie einsetzt, fordert Veränderungen, damit solche Diskriminierungen nicht mehr vorkommen. „Es ist meine Verantwortung, für Frauen wie mich zu kämpfen, damit solche Dinge nicht passieren können“, schloss sie in ihrem Video.