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Verdacht auf Kartellverstöße: EU ermittelt gegen Delivery Hero und Glovo

Die EU-Kommission hat aufgrund des Verdachts auf Kartellverstöße Ermittlungen gegen den Essenslieferdienst Delivery Hero und dessen Konkurrenz Glovo eingeleitet, da die Behörden Hinweise auf wettbewerbswidrige Absprachen, insbesondere concerning die Preisgestaltung und Marktaufteilung, fanden.

Die Eröffnung eines Verfahrens der EU-Kommission gegen den Essenslieferdienst Delivery Hero wirft ein Schlaglicht auf potenzielle Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der Lieferdienst-Branche in Europa. Solche Untersuchungen sind von entscheidender Bedeutung, nicht nur für die beteiligten Unternehmen, sondern auch für die Verbraucher und die gesamte Marktdynamik.

Wettbewerbspraktiken im Fokus

Die Investigation dreht sich um den Verdacht, dass sich Delivery Hero, ein führender Akteur in der Lebensmittel-Lieferbranche, mit Glovo, einem spanischen Konkurrenten, über Preise und Strategien abgesprochen haben könnte. Die EU-Kommission befürchtet, dass dem Wettbewerb auf diese Weise schaden zugefügt wurde, was in der Regel zu höheren Preisen und eingeschränkter Auswahl für die Verbraucher führt. Beide Unternehmen haben zuletzt an Bedeutung gewonnen und sind zu den größten Anbietern in diesem Markt geworden.

Hintergrund der Untersuchung

Bereits im November letzten Jahres fanden unangekündigte Inspektionen der EU-Behörden in den Hauptsitzen von Delivery Hero in Berlin sowie von Glovo in Barcelona statt. In diesem Zusammenhang hat Delivery Hero erklärt, vollständig mit den Ermittlungen zu kooperieren. Der Hauptsitz von Delivery Hero befindet sich in Berlin, wo das Unternehmen jedoch kein eigenes Lieferangebot betreibt. Dies könnte darauf hindeuten, dass es sich vielmehr um strategische Allianzen handelt, um im Wettbewerb einen Vorteil zu erzielen.

Finanzielle Auswirkungen

Die finanziellen Konsequenzen könnten erheblich sein. Vor etwa zwei Wochen gab Delivery Hero bekannt, dass eine potenzielle Geldstrafe von mehr als 400 Millionen Euro drohe. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Unternehmen lediglich 186 Millionen Euro für mögliche Verstöße gegen das EU-Kartellrecht zur Seite gelegt. Die drohende Erhöhung dieser Rückstellungen weist auf die Schwere der Vorwürfe hin, die die Unternehmen belasten.

Vorwürfe im Detail

Die EU-Kommission vermutet, dass es neben Preisabsprachen auch Abmachungen gegeben haben könnte, um keine Mitarbeiter voneinander abzuwerben. Darüber hinaus steht der Verdacht im Raum, dass die beiden Firmen geografische Märkte untereinander aufgeteilt haben könnten, was den Wettbewerb zusätzlich einschränken würde. Dies wäre ein klarer Verstoß gegen die EU-Wettbewerbsregeln, die darauf abzielen, freien und fairen Wettbewerb zu gewährleisten.

Die Bedeutung für die Branche

Die laufenden Ermittlungen gegen Delivery Hero zeigen nicht nur die Komplexität des Wettbewerbs in der Lieferdienst-Branche, sondern auch die Wichtigkeit von Transparenz und Rechtmäßigkeit in unternehmerischen Praktiken. Im Kontext eines Marktes, der kontinuierlich wächst und sich wandelt, sind solche Maßnahmen sowohl für die Unternehmen als auch für die Verbraucher von großer Relevanz. Die Folgen einer solchen Untersuchung könnten weitreichende Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie Lieferdienste in Europa agieren und ihre Geschäfte gestalten.

NAG

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