Angelique Kerber, eine der prominentesten deutschen Tennisspielerinnen, hat am Court Philippe-Chatrier ihren Rücktritt aus dem Profi-Tennis eingeläutet. Nach einem emotionalen Wettkampf gegen die Chinesin Qinwen Zheng, der als dramatisches Finale ihrer Karriere eingehen wird, konnten die Zuschauer den eindeutigen Kampfgeist und die Leidenschaft sehen, die sie ihr gesamtes sportliches Leben auszeichneten.
Ein Unvergesslicher Abschied
Kerber erwies sich einmal mehr als Kämpferin, obwohl sie das Viertelfinale der Olympischen Spiele in Paris nach 3:04 Stunden leidenschaftlichen Spiels mit 7:6 (7:4), 4:6, 6:7 (6:8) verlor. Diese Begegnung, die als eines ihrer letzten Matches gelten wird, spielte sich vor einem enthusiastischen Publikum ab, das sie mit Rufen anfeuerte. Trotz der Niederlage erklärte sie: „Ich werde das Match für immer in Erinnerung behalten. Es ist vorbei irgendwie. Es ist auch verrückt.“
Der Kampfgeist einer Legende
Während sie im dritten Satz zunächst mit 4:1 und später mit 6:5 führte, zeigten sich die Anstrengungen durch die drückende Hitze. Kerber war bis zum letzten Punkt entschlossen und wehrte im Tiebreak sogar drei Matchbälle ab, was ihre bemerkenswerte Fähigkeit, in schwierigen Momenten cool zu bleiben, unter Beweis stellte.
Kerbers Erbe im deutschen Tennis
Die 36-Jährige, die nie eine Olympiamedaille gewann, beendete ihre Karriere dennoch stilvoll. Ihre Erfolge, darunter Titel bei den Australian Open, US Open und Wimbledon, sowie eine Silbermedaille in Rio 2016, werden für lange Zeit das Fundament des deutschen Damentennis bilden.
Anerkennung und Respekt für eine außergewöhnliche Karriere
Boris Becker, selbst eine Legende des Tennis, würdigte Kerber in den sozialen Medien und sagte: „Du hast heute nochmal alles auf dem Platz gelassen (wie immer) und kannst stolz auf deine Leistung sein!“ Kerber selbst äußerte, dass sie stolz auf alles war, was sie erreicht hat. „Was will man am Ende mehr?“ reflektierte sie über ihre bemerkenswerte Karriere.
Persönliche Veränderungen und neue Prioritäten
Nach der Geburt ihrer Tochter hat sich Kerbers Lebensstil verändert. Trotz der Herausforderungen in ihrer Rückkehr zum Tennis nach der Babypause, konnte sie im entscheidenden Moment noch einmal auf das volle Potenzial zurückgreifen. Ihre Rücktrittsankündigung scheint ihr dabei einen ungeahnten Freiraum gegeben zu haben, die Spiele zu genießen, ohne den Druck der Ergebnisse. „Ich wollte nie wegen einer Verletzung aufhören“, betonte sie und bestätigte damit ihre Entscheidung, in Paris abzutreten.
Ein Rückblick auf die letzten Stunden im Viertelfinale
Das Match begann mit einer überraschend leeren Tribüne, die durch das frühe Ausscheiden von Dominik Koepfer geprägt war. Kerber, die von ihrem Trainer Torben Beltz und ihrer Familie unterstützt wurde, zeigte in der ersten Runde eine starke Leistung, die die junge Zheng immer wieder ins Wanken brachte. Der spannende Verlauf des Spiels mit verspäteter Dramatik sorgte für einen bewegenden Abschluss ihrer Karriere.
Fazit
Kerbers Rücktritt markiert das Ende einer bemerkenswerten Ära im deutschen Tennis. Ihre Erfolge und der unermüdliche Kampfgeist werden die Fans und das Sportpublikum lange begleiten. Der Abschied in Paris ist nicht nur ein Abschied vom Sport, sondern auch der Beginn einer neuen Lebensphase für die einstige Nummer eins der Welt.
– NAG