Euskirchen

Bewegende Rückkehr: Palliativstation in Euskirchen verbindet Familien

Die Palliativstation des Marien-Hospitals Euskirchen feiert ihr 20-jähriges Bestehen und hat in dieser Zeit durch ganzheitliche Betreuung und einfühlsame Patientenversorgung entscheidende Impulse für die Palliativmedizin in Deutschland gegeben.

Ein Meilenstein der Palliativmedizin in Euskirchen

Im Marien-Hospital Euskirchen wird in diesen Tagen ein bemerkenswertes Jubiläum gefeiert: Die Palliativstation besteht seit nunmehr 20 Jahren. Dieser besondere Ort hat über die Jahre hinweg nicht nur durch fachliche Exzellenz, sondern auch durch menschliche Erlebnisse und emotionale Verbindungen beeindruckt.

Die Bedeutung der Palliativmedizin für die Gemeinschaft

Die Palliativmedizin hat in den letzten zwei Jahrzehnten erheblich an Bedeutung gewonnen. Im Marien-Hospital stehen die Patienten im Mittelpunkt, und es wird alles getan, um eine ganzheitliche Betreuung zu gewährleisten. Hierbei geht es nicht nur um die lindernde Behandlung von Schmerzen, sondern auch um die emotionale und soziale Unterstützung der Betroffenen und ihrer Familien.

Beispielhafte Geschichten, wie die eines Vaters, der kurz vor seinem Ableben seinen in Australien lebenden Sohn wiedertreffen konnte, zeigen die tiefgreifende menschliche Dimension der Palliativversorgung. Das Team des Marien-Hospitals stellte den Kontakt her und ermöglichte so einen bewegenden Abschied.

Die Entwicklung der Palliativstation in Euskirchen

Als die Palliativstation im Jahr 2004 gegründet wurde, waren die Euskirchener ein Pionier auf diesem Gebiet. In Deutschland gab es zu dieser Zeit nur sehr wenige Einrichtungen, die sich dieser Thematik widmeten. Dies verdeutlicht den mutigen Schritt des Marien-Hospitals und die klare Vision, eine Station zu schaffen, die den Bedürfnissen von schwerkranken Menschen gerecht wird.

Die Gründung der Station war ein komplexes Unterfangen. Prof. Dr. Michael Loick und Dr. Arvid Bonn spielten dabei eine entscheidende Rolle. Ihre Herausforderung war es, nicht nur medizinische Strukturen zu schaffen, sondern auch Netzwerke zu knüpfen, die eine Weiterbehandlung der Patienten zu Hause oder in einem ambulanten Rahmen ermöglichen.

Ein einzigartiger Ansatz in der Patientenversorgung

Der gleichmäßige Wechsel von Ärzten und Pflegepersonal sorgt für eine vertraute und vertrauliche Atmosphäre. Im Durchschnitt betreuen die Ärzte etwa 170 Patienten pro Jahr. „Die Palliativstation ist nicht unbedingt die Endstation des Lebens“, sagt Dr. Michael Loick. Viele Patienten verlassen das Krankenhaus wieder, oft mit einer besseren Lebensqualität als zuvor.

Ein zentrales Ziel der Palliativmedizin ist die Linderung der Symptomlast. Der Fokus liegt nicht nur auf körperlichen Beschwerden, sondern auch auf der emotionalen Befindlichkeit der Patienten. „Alles, was einen belastet, zu lindern“, bringt Dr. Bonn die Philosophie der Station auf den Punkt.

Räume für Erinnerungen und Begegnungen

Die familiäre Atmosphäre der Palliativstation ermöglicht es den Patienten, in Würde abzutreten. Das Konzept des „Rooming in“ bedeutet, dass Angehörige während kritischer Phasen anwesend sein können. „Wenn jemand im Sterben liegt, darf die Familie dabei sein“, erklärt Loick. Diese verbindende Erfahrung wird von vielen als besonders wertvoll erachtet.

In den letzten 20 Jahren sind auf der Station zahlreiche bewegende Momente entstanden. Es wurden Hochzeiten gefeiert und familiäre Bindungen gestärkt. Die Bilder an den Wänden sind Zeugen eines Lebens, das trotz schwieriger Umstände gelebt wird.

Ein Blick in die Zukunft

Obwohl die Palliativstation im Marien-Hospital eine lange und erfolgreiche Geschichte hat, ist ihre Arbeit noch lange nicht zu Ende. Die kontinuierliche Entwicklung des Bereichs und die engagierte Arbeit des Teams zeigen, dass noch viel mehr erreicht werden kann, um die Lebensqualität der Patienten bis zuletzt zu verbessern.

Die Palliativstation in Euskirchen ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Verständnis, Empathie und medizinisches Fachwissen Hand in Hand gehen können, um den betroffenen Menschen ein würdevolles Leben und Sterben zu ermöglichen.

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