New York (dpa) – In einem packenden Halbfinale der US Open hat der italienische Tennisstar Jannik Sinner sein Ziel erreicht und steht erstmals im Finale eines Grand-Slam-Turniers. Trotz Turbulenzen, darunter ein schmerzhafter Sturz, gewann Sinner seinen Kampf gegen den Briten Jack Draper mit 7:5, 7:6 (7:3), 6:2. Der Vorfall, bei dem er auf sein linkes Handgelenk fiel, erforderte eine medizinische Behandlung, doch dies hinderte ihn nicht daran, seine beeindruckende Leistung fortzusetzen.
Während des Spiels erlebte Draper, der sich in einem entscheidenden Moment seiner Karriere befand, eine intensive Zeit. Er kämpfte nicht nur gegen seinen Gegner, sondern auch gegen seine eigenen Ängste. „Ich war etwas nervöser heute“, gestand Draper. „Ich fühle mich manchmal übel, wenn der Druck steigt.“ Besonders herausfordernd war diese Partie für ihn, die ihm alles abverlangte. Sinner, der den Briten gut kennt und mit ihm befreundet ist, konnte das Unbehagen seines Gegners nachvollziehen. „Halbfinals bei einem Grand Slam sind einfach anders. Da spürt man den Druck deutlich“, erklärte Sinner.
Sinner auf der Jagd nach dem zweiten Titel
Der 23-jährige Sinner hat bereits einen Grand-Slam-Titel in seiner Sammlung, den er Anfang des Jahres bei den Australian Open gewinnen konnte. Nun richtet sich sein Blick auf den zweiten Titel, der ihm bei diesem prestigeträchtigen Turnier winkt. Der Gegner im Finale wird entweder Taylor Fritz oder Frances Tiafoe sein, die sich in einem amerikanischen Duell gegenüberstehen. Vor dem Turnier stand Sinner nach zwei positiven Doping-Tests im Frühjahr unter intensivem Augenmerk, wurde jedoch freigesprochen. Dies hat seinen weiteren Beitrag zur Dramaturgie des Turniers auf eine interessante Weise verstärkt.
Draper kämpft mit den Herausforderungen
Draper erwies sich als hartnäckiger Gegner, aber seine Leistung war von Ungenauigkeiten geprägt. Zehn Doppelfehler in einem solch entscheidenden Spiel sprechen eine klare Sprache. Trotz dieses Rückschlags hatte er in früheren Runden keinen einzigen Satz abgegeben, was seine Stärke und das Potenzial zeigt, das in ihm steckt. Während des Matches litt Draper offenbar unter starker Übelkeit, die ihn mehrmals zur Seite brachte. Er versuchte, sich in der drückenden Hitze zu erfrischen, indem er Eis-Handtücher und kalte Luftnutze, um sich während der Pausen Abkühlung zu verschaffen.
Die physischen Belastungen des Matches trugen dazu bei, dass auch Sinner nicht unbeschadet blieb. Beim Stand von 4:4 fiel er auf sein Handgelenk, doch nach der Behandlung konnte er das Match beenden und sich in den späteren Spielen entscheidend absetzen. Nach 3:03 Stunden verwandelte Sinner den entscheidenden Matchball und sicherte sich den Einzug ins Finale. Die Erleichterung war spürbar, und seine Entschlossenheit, den Titel nach Hause zu bringen, wird im Finale auf die Probe gestellt.