Versailles (dpa) – Bei den Olympischen Spielen in Versailles erlebte die Welt des Dressursports einen emotionalen Höhepunkt, als Jessica von Bredow-Werndl mit ihrer Stute Dalera in der Einzelwertung den Titel der Dressur-Königin errang. Diese Erfolge sind nicht nur persönliche Triumphe der Athleten, sondern haben auch weitreichende Auswirkungen auf die deutsche Reitsport-Community.
Der zweite Goldrausch
Jessica von Bredow-Werndl feierte mit ihrem Sieg im Einzel bereits ihre zweite Goldmedaille in Versailles. Vorangegangen war ihr der Mannschaftserfolg, der den Grundstein für diesen persönlichen Triumph legte. „Das war sehr anstrengend”, so die 38-Jährige, die während des Wettkampfes mit nervösen Momenten zu kämpfen hatte. Sie erklärte, dass sie “ein paar Tode gestorben” sei, während sie auf die Ergebnisse wartete.
Emotionale Momente
Die Freude entlud sich in einem „emotionalen Orkan”, als der Sieg feststand. Von Bredow-Werndl reflektierte über die perfekte Harmonie zwischen ihr und Dalera: „Sie hat ihr Herz für mich da drin gelassen.” Die Verbundenheit zwischen Reiterin und Pferd war auf der gesamten Veranstaltung deutlich spürbar, was nicht nur die Zuschauer, sondern auch andere Athleten beeindruckte.
Die Bedeutung für den deutschen Sport
Der Erfolg von von Bredow-Werndl und ihre Mitstreiterin Isabell Werth, die mit ihrer Stute Wendy Silber gewann, stellt einen weiteren Höhepunkt in der Geschichte des deutschen Dressursports dar. Die beiden Medaillen zeigen, dass Deutschland weiterhin eine führende Rolle im internationalen Reitsport spielt. Dennis Peiler, der Sportchef des Reitverbandes FN, lobte die beispiellosen Leistungen der Reiterinnen und bezeichnete die Atmosphäre im Stadion als „incredibly fantastic.”
Perspektiven für die Zukunft
Mit acht goldenen und sechs silbernen Olympiamedaillen in ihrer Karriere ist Werth eine lebende Legende des Reitsports. Nach dem Gewinn der Mannschaftsgoldmedaille zeigte sie sich überglücklich: „Hier mit Gold und Silber nach Hause zu fahren, sprengt meine Erwartungen.” Ihre Erfolge inspirieren nicht nur kommende Generationen von Reitern, sondern festigen auch das Ansehen des Dressursports in Deutschland.
Ein bemerkenswerter Wettbewerb
Die Wettbewerbe in Versailles waren jedoch nicht ohne Herausforderungen. Werth berichtete von Momenten intensiver Anspannung, als sie und ihre Teamkollegen dachten, die Team-Bewertung sei nicht ausreichend. „Wir haben uns verrechnet… Da sage noch einer, Dressursport ist langweilig,” sagte sie im Rückblick auf das knappe Rennen. Diese Wettkämpfe zeigen, dass der Dressursport sowohl aufregend als auch voller Überraschungen ist.
Gemeinsame Erfolge und die Prägung des Sports
Der einmalige Erfolg von von Bredow-Werndl und Werth verdeutlicht die Bedeutung von Teamgeist im Reitsport. Beim Feiern des gemeinsamen Podiums wurde deutlich, wie sehr sich die beiden Athletinnen gegenseitig unterstützen und motivieren. „Das war natürlich unsere Traumvorstellung, dass wir noch einmal zusammen auf dem Podium stehen,” äußerte von Bredow-Werndl gerührt.
Das Erbe des Dressursports
Jessica von Bredow-Werndl und Isabell Werth setzen nicht nur Maßstäbe im Dressursport, sondern tragen auch dazu bei, das Interesse und die Begeisterung für diesen eleganten Sport weiter zu fördern. Ihre sportlichen Leistungen und die emotionale Bindung zu ihren Pferden, spiegeln sich in der steigenden Beliebtheit und dem Ansehen des Dressursports in Deutschland wider. Dies könnte dazu beitragen, junge Talente zu inspirieren und den Sport für die kommenden Jahre nachhaltig zu prägen.