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Krankenhaus in finanzieller Schieflage: Insolvenzen drohen bis Jahresende

Krankenhäuser in finanzieller Not – eine wachsende Herausforderung für die Gesundheitsbranche

In einer aktuellen Umfrage von Roland Berger gaben mehr als zwei Drittel der befragten Klinik-Führungskräfte an, dass ihre Einrichtungen rote Zahlen schreiben. Die finanzielle Lage der Krankenhäuser hat sich im zweiten Quartal weiter verschärft, wobei die Liquidität vieler Häuser als gefährdet eingestuft wird. Diese Entwicklung betrifft nicht nur kleine, sondern auch große Krankenhäuser, einschließlich Maximalversorger und Universitätskliniken.

Druck auf städtische Kliniken steigt ebenfalls

Eine überraschende Erkenntnis aus der Umfrage ist, dass nicht nur ländliche Einrichtungen, sondern auch städtische Krankenhäuser mit großen finanziellen Herausforderungen konfrontiert sind. Besonders in Stadtgebieten gibt es hohe Auslastungsprobleme, obwohl die Bettendichte dort tendenziell höher ist als auf dem Land. Hinzu kommt der Mangel an qualifiziertem Personal, da die Gehälter für Pflegekräfte und andere Klinikangestellte oft nicht ausreichend sind, insbesondere angesichts hoher Lebenshaltungskosten.

Dringender Handlungsbedarf zur Rettung der Kliniken

Die Umfrageergebnisse decken sich mit der besorgniserregenden Einschätzung der Deutschen Krankenhausgesellschaft, die von einer beispiellosen wirtschaftlichen Schieflage sprach. Die Bundesregierung plant zwar eine Krankenhausreform, die die Finanzierung der Einrichtungen verbessern soll, doch bis zur Umsetzung im Jahr 2025 besteht weiterhin erhebliche Unsicherheit in der Branche.

Zusammenschlüsse als möglicher Ausweg

Experten zufolge könnten Fusionen für viele Krankenhäuser eine Überlebensstrategie darstellen. Mehr als die Hälfte der befragten Geschäftsführer denkt bereits über Zusammenschlüsse nach, da sie allein möglicherweise nicht in der Lage sind, langfristig zu bestehen. Eine verstärkte Bildung von Krankenhausverbünden könnte daher in Zukunft unvermeidlich sein, um gemeinsam effizienter agieren zu können und die finanzielle Stabilität der Kliniken zu gewährleisten.

NAG

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