Euskirchen

„Kreis Euskirchen überschreitet 200.000-Einwohner-Grenze: Ein neues Kapitel“

Der Kreis Euskirchen hat im Januar 2023 die Einwohnerzahl von 200.000 überschritten, was ein bedeutender demografischer Meilenstein darstellt und auf die zunehmende Attraktivität der Region für neue Bewohner hinweist, trotz anfänglicher Prognosen eines Bevölkerungsrückgangs.

Der Kreis Euskirchen hat einen bemerkenswerten demografischen Wandel vollzogen. Im Januar dieses Jahres hat er still und heimlich die magische Grenze von 200.000 Einwohnern überschritten. Ein Prozess, der entgegen der früheren Prognosen, die einen Rückgang der Bevölkerung voraussagten, nun einen anhaltenden Anstieg zeigt. So berichtet das Landesinstitut IT.NRW, dass im Februar 200.227 Menschen in der Region lebten, darunter 99.414 Männer und 100.813 Frauen.

Landrat Markus Ramers beschreibt diese Entwicklung als eine Bestätigung von zwei grundlegenden Trends: Der Bevölkerung in Euskirchen wird älter, und entgegen der Erwartungen wächst sie. Er betont, dass viele der Fragen in der Politik seit seiner Amtsübernahme im Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung standen. „Die Prognosen zeigen nun, dass der Kreis Euskirchen älter wird und in den kommenden Jahren eher mehr Einwohner zählen wird“, so Ramers.

Ein Anstieg, der bemerkenswert ist

Das Wachstum wird nicht nur durch die Daten von IT.NRW bestätigt, auch die Bertelsmannstiftung trägt zu dieser positiven Einschätzung bei. Diese Prognosen gehen sogar so weit, dass Euskirchen in Nordrhein-Westfalen nach Köln der zweitgrößte Zuwachs an Einwohnerzahlen bis 2040 prognostiziert wird. Ramers hebt hervor, dass die Region sowohl zum Leben als auch zum Arbeiten äußerst attraktiv sei, was diese Entwicklungen maßgeblich beeinflusst.

Ein wesentlicher Faktor für die Attraktivität dieser Region ist die Lebensqualität, die durch ihre Nähe zur Natur, eine intakte Dorfgemeinschaft und die vorhandene Infrastruktur unterstützt wird. Ramers verweist auf die Modernisierung in Form von Glasfaser- und Breitbandausbau, die es den zukünftigen Bewohnern erlaubt, auch aus dem Homeoffice zu arbeiten, was die Notwendigkeit verringert, zentraler in großen Städten wohnen zu müssen.

Herausforderungen durch die Bevölkerungserhöhung

Allerdings bringt das Bevölkerungswachstum auch Herausforderungen mit sich, insbesondere in den Bereichen Mobilität und Gesundheitsversorgung. „Wir müssen weiter an Mobilitätsangeboten arbeiten und in die Infrastruktur investieren“, fordert Ramers. Insbesondere beim Ausbau der Kinderbetreuung sieht er Schwierigkeiten, was auf den landesweiten Fachkräftemangel zurückzuführen ist. Gleichzeitig besteht große Sorge um die medizinische Versorgung in der Region, mit einem besonderen Augenmerk auf Hausärzte und die Pflege des Gesundheitssystems.

Um die medizinische Versorgung zu verbessern, werden innovative Ansätze wie Telemedizin, einschließlich der bereits implementierten Teledoc-Stationen, in Betracht gezogen. Messbare Erfolge dieser Initiative zeigen sich, da sie es ermöglichen, medizinische Hilfe in gewohnter Umgebung zu erhalten, was oft Krankenhausaufenthalte vermeiden kann.

Ramers ist davon überzeugt, dass mit der Einwohnerzahl von über 200.000 auch die Notwendigkeit verbunden ist, die Regionalplanung anzupassen. Der aktuelle Regionalplan basiert auf veralteten Zahlen, die nicht mehr die realen Verhältnisse widerspiegeln. „Wir müssen sicherstellen, dass die neuen Zahlen Eingang in die Planungen finden“, fordert der Landrat.

Eine weitere interessante Information ist, dass die neue Einwohnerzahl eventuell Auswirkungen auf die Besoldung des Landrats haben könnte. Permanenter Zuwachs wird ihn in eine höhere Besoldungsgruppe bringen, was bedeutet, dass er ein höheres Gehalt erhalten würde. Des Weiteren könnte die neue Einwohnerzahl auch langfristig die Struktur der Kommunalpolitik betreffen, insbesondere mit Blick auf die Kommunalwahl 2025.

Obwohl die Prognosen für die künftige Entwicklung positiv sind, sieht Ramers die Notwendigkeit, proaktive Vorbereitungen zu treffen, um der steigenden Nachfrage in Bereichen wie Wohnen und Dienstleistungen gerecht zu werden. Der Kreis Euskirchen steht vor spannenden, aber auch herausfordernden Zeiten, und die kommenden Jahre werden entscheidend sein.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"