Euskirchen

Neues Leben in Euskirchen: Sanierung bringt Sicherheit für geflüchtete Jugendliche

In Euskirchen wurde am Donnerstag ein renoviertes Wohngruppenhaus für minderjährige Geflüchtete eröffnet, das als sicherer Ort der Ruhe und Unterstützung dient und den Jugendlichen aus verschiedenen Nationen helfen soll, neue Lebensperspektiven zu entwickeln.

Am Donnerstag fand die Wiedereröffnung eines bedeutenden Wohnprojekts für minderjährige Geflüchtete in Euskirchen statt. In der Thomas-Eßer-Straße versammelten sich die neuen Bewohner sowie zahlreiche geladene Gäste, um den neu sanierten Raum für die Jugendlichen einzuweihen. Die LVR-Jugendhilfe Rheinland hat mit einem Investitionsvolumen von knapp einer halben Million Euro das multifunktionale Haus energetisch modernisiert, nachdem es nach der Flutkatastrophe von 2021 einen hohen Sanierungsbedarf aufwies.

Ein Ort der Sicherheit und Unterstützung

Das moderne Haus dient als Rückzugsort für die Jugendlichen, die durch ihre Flucht traumatische Erfahrungen gemacht haben. „Wir möchten ihnen einen Ort bieten, an dem sie Struktur und Sicherheit finden, während wir gemeinsam an neuen Perspektiven arbeiten,“ erklärt Stefan Sudek-Wehr, Geschäftsführer der LVR-Jugendhilfe Rheinland.

Kulturelles Miteinander erfahren

Besonders beeindruckend ist das multikulturelle Zusammenleben, das in der Einrichtung gelebt wird. Jugendliche aus insgesamt zwölf Nationen wohnen unter einem Dach und genießen eine Willkommenskultur. Das Miteinander zeigt sich nicht nur im täglichen Leben, sondern auch bei Feiern wie Ramadan und Weihnachten, die beide gemeinsam begangen werden.

Praktische Erfahrungen und Herausforderungen

Ein Beispiel für die Erfolge, die in dieser Gemeinschaft angestrebt werden, ist Romal, ein 15-Jähriger aus Afghanistan. Er hat erfolgreich seinen Hauptschulabschluss nachgeholt und eine Ausbildung zum Straßenbauer begonnen. Trotz dieser positiven Entwicklung berichtet Romal auch von Heimweh und schwierigen Momenten, die er mit der Unterstützung der Betreuer bewältigt.

Einblick in die Wohngruppen

Bei einer kleinen Hausführung, die während der Feier stattfand, waren die Bewohner stolz darauf, ihre Zimmer zu zeigen. Diese sind, entgegen der typischen Vorstellung von Jugendzimmern, ordentlich und individuell eingerichtet. Laut Einrichtungsleiterin Sarah Eichhorst gibt es kaum persönliche Gegenstände, was auf die fließende Übergangszeit hinweist, in der sich die Jugendlichen befinden.

Die Bedeutung der Einrichtung für die Gesellschaft

Die Wiedereröffnung des Hauses an der Thomas-Eßer-Straße ist nicht nur eine lokale Nachricht, sondern steht symbolisch für den großen Einsatz der Jugendhilfe und den Wert von Solidarität in unserer Gesellschaft. „Hier wird nicht nur ein Gebäude saniert, sondern auch eine Vision Wirklichkeit, die unser Wunsch nach einer Gemeinschaft fördert, in der jeder Wertschätzung erfährt,“ betont Eichhorst.

Ein Symbol der Hoffnung

Zusammen mit der feierlichen Übergabe eines großen Holzschlüssels wurde symbolisch ein Baum im Vorgarten gepflanzt. Dieser Baum, geschmückt mit Wünschen und Hoffnungen der Bewohner, soll nicht nur wachsen, sondern auch die persönlichen Geschichten und Träume der Jugendlichen repräsentieren. „Er wird mit uns wachsen und soll die erinnerung daran bewahren, dass jeder von uns eine Stimme hat,” erklärt Sarah Eichhorst.

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