Washington (dpa) – Inmitten eines vielschichtigen Wahlkampfs zeigt sich ein markanter Trend: Die Demokraten demonstrieren eine bemerkenswerte Mobilisierung unter der neuen Präsidentschaftsbewerberin Kamala Harris. Nach dem Rückzug von Joe Biden aus dem Rennen ist Harris das Gesicht der demokratischen Partei geworden und hat in einem beispiellosen Zeitraum Spenden in Höhe von 200 Millionen Dollar gesammelt. Diese Zahlen verdeutlichen, wie dynamisch und sich wandelnd der politische Wettbewerb in den USA ist. Der Wahlkampf geht in eine entscheidende Phase, 100 Tage vor der Präsidentschaftswahl am 5. November.
Eine historische Spendenkampagne
Das Team von Kamala Harris bezeichnet das jüngste Spendenergebnis als «rekordverdächtig» und hebt hervor, dass zwei Drittel der Contributions von Erstspendern stammen. Diese Entwicklung lässt darauf schließen, dass Harris nicht nur die etablierten Parteigänger hinter sich versammeln konnte, sondern auch neue, junge Wähler angesprochen hat, die sich für ihre Vision der Zukunft interessieren.
Trump erhöht den Druck
In diesem Kontext hat der republikanische Herausforderer Donald Trump seine Rhetorik verstärkt. Bei einer Kundgebung in Minnesota bezeichnete er Harris als «Versagerin auf allen Ebenen» und warnte vor den Auswirkungen eines möglichen Wahlsieges ihrerseits. Er argumentiert, dass unter einer Präsidentin Harris der amerikanische Traum gefährdet sei, was die Konkurrenzmenschen weiter polarisiert. Trumps bittere Angriffe zielen darauf ab, das Narrativ um seine eigene Kandidatur zu stärken und die Wählerschaft zu mobilisieren, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen.
Ein scharfer Blick auf die Sicherheit
Nachdem Trump wegen eines kürzlich geschehenen Attentats, bei dem ein Besucher einer Kundgebung starb, unter erhöhtem Sicherheitsbewusstsein steht, kündigte er an, im Freien Wahlkampf zu machen, unterstützt durch den Secret Service, der seinen Schutz verbessern wird. Dies zeigt, dass trotz der Risiken die demokratischen Grundwerte, einschließlich der Rede- und Versammlungsfreiheit, für Trump von zentraler Bedeutung sind.
Spaltung durch kontroverse Äußerungen
Eine Äußerung von Trump zum Wählen, in der er sagt, die Wähler müssten in vier Jahren «nicht mehr wählen», sorgte für Empörung. Harris‘ Team deutete dies als Versuch, die Demokratie infrage zu stellen und kritisierte die Aussagen als gefährlich. Solche Kontroversen führen nicht nur zu einem tiefen Riss innerhalb der Gesellschaft, sondern zeigen auch, auf welche Weise populistische Rhetorik im Wahlkampf eingesetzt wird.
Der Blick nach vorn
Die anstehende Wahl ist nicht nur ein Kampf um Stimmen, sondern auch um die Deutungshoheit über die Zukunft der USA. Die Wiederbelebung der Parteibasis durch Harris und der aggressive Stil Trumps sind Anzeichen für einen intensiven und möglicherweise entscheidenden Wahlkampf. Ob Kamala Harris die notwendige Unterstützung für eine erfolgreiche Kandidatur aufbauen kann und ob Trump seine Wähler mobilisieren kann, wird den Charakter der kommenden Monate prägen.
– NAG