Kiew/Paris – Inmitten steigender Spannungen und fortdauernder Konflikte bekräftigt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die unerschütterliche Haltung der Ukraine in Bezug auf Gebietsfragen. Während er mögliche Friedensgespräche mit Russland im November in Aussicht stellt, besteht er darauf, dass keine Gebietsabtretungen ohne Zustimmung des ukrainischen Volkes erfolgen können.
Die Rolle des Volkes in Friedensverhandlungen
Selenskyj stellte in einem Interview mit der französischen Zeitung «Le Monde» klar, dass jede Entscheidung, die die territoriale Integrität der Ukraine betrifft, ausschließlich vom Volk getroffen werden muss. «Die Machthaber haben offiziell nicht das Recht, auf ihre Gebiete zu verzichten», erklärte er. Dies steht im Einklang mit Artikel 73 der ukrainischen Verfassung, der besagt, dass Gebietsveränderungen nur nach einem landesweiten Referendum legitim sind.
Vorbereitung auf den Frieden
Selenskyj befürwortet zudem die Einbeziehung Russlands in zukünftige Friedensgespräche, um Fortschritte zu erzielen. «Beim zweiten Friedensgipfel im November sollten Vertreter Russlands anwesend sein», sagte er und wies darauf hin, dass ohne deren Teilnahme keine tragfähigen Vereinbarungen getroffen werden können. Dieser Ansatz unterstreicht den Wunsch der Ukraine nach einer konstruktiven Auseinandersetzung, um den Konflikt mit Russland zu beenden.
Dringender Bedarf an militärischer Unterstützung
Inmitten dieser politischen Bemühungen hat Selenskyj auch die Notwendigkeit betont, die militärische Verteidigung zu stärken. Er forderte Unterstützung in Form von Langstreckenraketen, um gezielt militärische Ziele in Russland angreifen zu können. «Wir brauchen zuverlässige Luftabwehrsysteme», forderte er, um den fortdauernden russischen Angriffen wirkungsvoll entgegenzutreten.
Aktuelle militärische Situation in der Ostukraine
Die aktuellen Entwicklungen im Osten der Ukraine sind besorgniserregend. Laut dem Generalstab in Kiew haben die russischen Truppen den Druck auf ukrainische Verteidiger erhöht, insbesondere in den Regionen Torezk und Pokrowsk. Die russische Armee hat im Donbass einen Schwerpunkt gesetzt, um wichtige Versorgungsleitungen zu erobern und die ukrainischen Linien zu durchbrechen.
Technologische Fortschritte im Militär
Gleichzeitig wird in der Ukraine über den möglichen Eintreffen der ersten F-16-Kampfflugzeuge spekuliert. Diese Maschinen, bereitgestellt von Dänemark und den Niederlanden, könnten entscheidend zur Stärkung der Luftabwehr beitragen. Offizielle Bestätigungen stehen jedoch noch aus, weshalb die Situation nach wie vor ungewiss bleibt.
Ein Funke Hoffnung für die Verteidigung
Selenskyj lobte zudem die Erfolge der ukrainischen Luftabwehr, die kürzlich fast 90 Kamikaze-Drohnen abfing. Dies zeigt nicht nur die Effektivität der Verteidigungskräfte, sondern auch den dringenden Bedarf an weiteren Waffen und Technologien zur Oberhand im Konflikt zu gewinnen.
Insgesamt verdeutlichen die aktuellen Entwicklungen und Selenskyjs klare Position, dass die Situation in der Ukraine sowohl innenpolitische als auch internationale Dimensionen hat. Die Entscheidung über Gebietsabtretungen bleibt eine Frage von enormer nationaler Bedeutung und wird entscheidend von der Meinung des ukrainischen Volkes abhängen.
– NAG