Im beschaulichen Puch blickt die Freiwillige Feuerwehr auf eine ereignisreiche Geschichte von 125 Jahren zurück. Anlässlich dieses Jubiläums wird eine große Feierlichkeit geplant, die die lange Tradition und den unermüdlichen Einsatz der Feuerwehrleute würdigt. Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr geht auf das Jahr 1899 zurück, als 54 Bürger des kleinen Dorfes beschlossen, eine eigene Einheit ins Leben zu rufen. Zu dieser Zeit existierte bereits eine Pflichtfeuerwehr, die auf eine jahrzehntelange Geschichte zurückblicken konnte.
Mit der Gründung in Puch begann die kontinuierliche Verbesserung der technischen Ausrüstung der Feuerwehr. Die Pucher setzten auf regelmäßige Übungen, um jederzeit für den Ernstfall gerüstet zu sein. Ein wichtiger Moment war 1906, als die Feuerwehr eine Standarte erhielt, die jedes Mitglied durch einen kleinen finanziellen Beitrag mitfinanzieren musste.
Schwere Brandkatastrophen prägten die Geschichte
Die lange Geschichte war nicht immer einfach. In den 1920er Jahren erlebte Puch mehrere verheerende Brände. Der größte davon fand im April 1926 statt, als ein Funkenflug ein Feuer beim Wirt Meßner auslöste, das auf mehrere benachbarte Gebäude übergriff. Diese katastrophale Situation erforderte das Eingreifen von sieben umliegenden Feuerwehren. Auch 1932 wurde die Feuerwehr erneut mit einer schweren Brandgefahr konfrontiert, als der Getreidestadel des Loder-Anwesens in Flammen aufging. Trotz erheblicher Schwierigkeiten gelang es den Freiwilligen, das Feuer zu bekämpfen.
Die turbulenten Jahre des Zweiten Weltkriegs brachten für die Feuerwehr erneut Herausforderungen mit sich. In dieser Zeit wurden Frauen als Feuerwehrhelferinnen eingesetzt, um die durch den Krieg fehlenden Männer zu ersetzen. Sie wurden intensiv ausgebildet und mussten stets einsatzbereit sein, um auf Luftangriffe reagieren zu können.
Wandel und Erneuerung im Laufe der Jahrzehnte
Nach dem Krieg erlebte die Freiwillige Feuerwehr Puch eine Wiederbelebung. Auch die Eingemeindung in die Kreisstadt im Jahr 1978 konnte die Selbstständigkeit der Wehr nicht mindern. Ein bedeutender Meilenstein war die Sanierung des Feuerwehrgerätehauses im Jahr 1990, welches von Bürgermeister Max Steer feierlich übergeben wurde. Doch die Herausforderungen blieben nicht aus, denn das Feuerwehrhaus musste 2010 dem neuen Grünen Zentrum weichen. In der Übergangszeit fand die Feuerwehr Unterschlupf in einer Lagerhalle eines Landwirtes.
Im Jahr 2014 bezog die Wehr schließlich ihr neues Heim an der Kaisersäule, was durch den gemeinschaftlichen Einsatz vieler Freiwilliger möglich wurde. Hunderte Stunden wurden investiert, um aus einem alten, baufälligen Gebäude ein modernes Feuerwehrhaus zu schaffen. Diese Gemeinschaftsleistung hebt den unverzichtbaren Teamgeist innerhalb der Pucher Feuerwehr hervor.
„Wir sind stolz darauf, dass wir in Puch seit 125 Jahren eine Freiwillige Feuerwehr haben“, betont Florian Sutor, der erste Vorstand der Feuerwehr, in seiner Einladung zum Jubiläumsfest. Gemäß seiner Einladung wird die Feier am Sonntag, den 8. September, mit einem Frühschoppen und Weißwurstfrühstück beginnen. Um 12 Uhr ist ein Kirchenumzug geplant, gefolgt von einem Gottesdienst, der den im Krieg gefallenen Männern gewidmet ist.
Der Nachmittag wird mit Kaffee und Kuchen eingeleitet, bevor die offiziellen Feierlichkeiten um 14.30 Uhr beginnen. Ehrungen und eine Ansprache von Oberbürgermeister Christian Götz stehen auf dem Programm. Ein Höhepunkt des Festes wird der Wettkampf der Feuerwehren sein, bevor die Sieger um 17.30 Uhr geehrt werden. Neben dem kulinarischen Angebot wird auch für die Getränke in der Feuerwehrhütte gesorgt sein, um das Jubiläum gebührend zu feiern.