FeuerwehrWeimar

20 Jahre nach dem Brand: Die Rettung der Schätze der Anna Amalia Bibliothek

Vor 20 Jahren brach ein verheerender Kabelbrand in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar aus, der 50.000 historische Bücher zerstörte, doch dank engagierter Feuerwehrleute und Bürger konnten bislang 1,1 Millionen beschädigte Aschebücher restauriert werden, wobei die Arbeiten zur Rettung der Kulturschätze bis Ende 2028 finanziell gesichert sind.

Vor zwei Jahrzehnten verwandelte ein verheerender Brand die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar in ein Schlachtfeld der Zerstörung. Obwohl viele literarische Schätze bei diesem Unglück verloren gingen, gibt es ermutigende Nachrichten: Fachleute haben bereits 1,1 Millionen Blatt beschädigter Schriften, von denen viele als sogenannte Aschebücher gelten, gerettet und restauriert. Dies hat die Hoffnung genährt, dass letztlich bis zu 1,5 Millionen beschädigte Dokumente gerettet werden könnten.

Das Unglück ereignete sich am 2. September 2004 durch einen Kabelbrand, der weite Teile des historischen Gebäudes, das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, zerstörte. Der verheerende Schaden umfasste nicht nur wertvolle Manuskripte, sondern auch die gesamte Ausstattung des beeindruckenden Rokokosaals. Vor dem Brand kannte die Bibliothek einen besonders reichen Schatz, zu dem auch Werke von berühmten Persönlichkeiten wie Johann Wolfgang von Goethe gehörten.

Die Rettungsaktion und ihre Erfolge

Eine bemerkenswerte Anstrengung zur Rettung der wertvollen Bestände wurde durch Feuerwehrleute und engagierte Bürger unternommen, die in der Nacht des Brandes eine Menschenkette bildeten, um zahlreiche Bücher in Sicherheit zu bringen. Insgesamt konnten 28.000 Bände unbeschädigt gerettet werden, während 118.000 Bücher gravierende Schäden durch das Löschwasser und das Feuer erlitten. Die damaligen Schätzungen zum finanziellen Schaden, erlitten am Bücherbestand, beliefen sich auf etwa 67 Millionen Euro.

Ein Großteil der finanziellen Mittel für den Wiederaufbau und die Restaurierung der beschädigten Werke wurde durch öffentliche Förderungen bereitgestellt. Die Klassik Stiftung Weimar gab an, dass bis jetzt bereits 12,8 Millionen Euro in die Sanierung des historischen Gebäudes geflossen sind. Zudem wurden 11,3 Millionen Euro aufgewendet, um Ersatz für die verlorenen Werke zu beschaffen, und etwa 7,8 Millionen Euro sind bereits in die Restaurierung der Aschebücher eingeflossen.

Dem Feuer zum Trotz: Ein langer Weg zur vollständigen Erneuerung

Der umfassende Rekonstruktion der Herzogin Anna Amalia Bibliothek liegt ein wichtiges Konzept zugrunde, bei dem der Brandschutz eine zentrale Rolle spielt. Im Zuge der Renovierungsarbeiten wurde ein modernes Löschsystem installiert, das Brände in der Entstehungsphase bekämpfen kann, ohne großen weiteren Schaden an den Kulturgütern oder der Bausubstanz zu verursachen. Mit der Wiedereröffnung der Bibliothek im Jahr 2007, die von dem damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler gefeiert wurde, setzte Weimar ein starkes Zeichen für den kulturellen Wiederaufbau in der Region.

Dennoch bleibt die Herausforderung zur vollständigen Rettung und Identifizierung aller beschädigten Werke bestehen. Besonders betroffen ist die wichtige Musikaliensammlung, in der zahlreiche wertvolle Stücke durch den Brand erheblich beschädigt wurden. Die Klassik Stiftung hebt hervor, dass in vielen Fällen die Schäden so stark sind, dass die unversehrten Fragmente noch nicht identifiziert werden konnten. Der Prozess der Restaurierung und Analyse ist also noch lange nicht abgeschlossen und wird bis Ende 2028 fortgeführt.

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