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Brand in Brake: Kreisbibliothek bleibt vorerst geschlossen – Leihfristen verlängert

Die Kreisbibliothek in Brake bleibt nach einem Brand am 8. August bis auf Weiteres geschlossen, während die Ausleihfristen für Medien automatisch bis zum 30. September verlängert werden, um die betroffenen Nutzer zu entlasten.

Ein Feuer hat die Kreisbibliothek in Brake schwer getroffen und lässt die Stimmung in der Gemeinde gespalten zurück. Am 8. August brach ein Brand auf dem Dach des Berufsbildungszentrums aus, der sich schnell ausbreitete, aber glücklicherweise durch den raschen Einsatz der Feuerwehr unter Kontrolle gebracht werden konnte. Während die rund 1000 Menschen, die sich zu diesem Zeitpunkt im Gebäude befanden, unverletzt blieben, bleibt die Bibliothek bis auf Weiteres geschlossen.

Die genaue Dauer der Schließung ist derzeit unbekannt, aber die Bibliotheksverwaltung hat sich bemüht, die negativen Auswirkungen auf die Nutzer zu minimieren. Monika Wessels, Fachdienstleiterin für Schulen, Kultur und Sport beim Landkreis Wesermarsch, bestätigte, dass die Leihfristen für die ausgeliehenen Medien automatisch bis zum 30. September verlängert werden. „Wir möchten, dass unsere Kundschaft keine Sorgen um Mahnungen haben muss“, sagt sie und unterstreicht damit das Engagement der Bibliothek für ihre Nutzer.

Status der Medien und Planungen

Ein großer Lichtblick in dieser misslichen Lage ist, dass die Bücher und anderen Medien in der Bibliothek nicht beschädigt wurden. „Den Büchern ist erfreulicherweise nichts passiert“, geht Wessels auf die positiven Nachrichten ein. Dennoch müssen die Nutzer abwarten, bis die zuständigen Sachverständigen grünes Licht für die Wiedereröffnung geben. Die bevorstehenden Reparaturarbeiten könnten einige Zeit in Anspruch nehmen, und das Vertrauen in die Sicherheit der Räumlichkeiten steht an erster Stelle.

In der Zwischenzeit betrifft die Schließung auch das Kreismedienzentrum, welches sich ebenfalls im betroffenen Gebäude befindet und vor allem mit Schulen zusammenarbeitet. Das Medienzentrum stellt Bücher und Lernmaterialien bereit, die für den Unterricht dringend benötigt werden. „Wir prüfen derzeit, ob wir eventuell einen telefonischen Verleih anbieten können“, erklärt Wessels. Eine schnelle Lösung ist notwendig, um den Schulen während dieser schwierigen Zeit zu helfen, damit der Unterricht weiterhin reibungslos ablaufen kann.

Auf die Zukunft blicken

Die derzeitige Schließung ist besonders herausfordernd, da sie kurz nach den Sommerferien erfolgt, in denen die Bibliothek bereits nicht geöffnet war. Laut Wessels macht man sich Sorgen, dass die neugewonnenen Nutzer der letzten Monate abspringen könnten. Im vergangenen Jahr gab es eine Rekordzahl an Neuanmeldungen: 321 neue Nutzerinnen und Nutzer, was laut der Leiterin Anne Humboldt vor allem der kostenlosen Anmeldung für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren zu verdanken ist. „Ich hoffe, dass wir die neugewonnen Leute nicht wieder verlieren“, so Wessels und weist darauf hin, dass die Bibliothek mehr als nur ein Ort des Lesens ist – sie ist ein wichtiger Anlaufpunkt für die Gemeinschaft.

Mit der Schließung fallen auch geplante Veranstaltungen aus, was die Sorge um die zukünftige Nutzung der Bibliothek noch verstärkt. „Das ist ein Blick in die Glaskugel. Ich hoffe, dass die Bibliothek nach den Reparaturen wieder so genutzt wird, wie zuvor“, fügt Wessels hinzu. Es bleibt abzuwarten, wie lange die Schließung andauern wird und wie sich die Situation auf die Nutzer der Bibliothek auswirken wird.

Wichtige Informationen zur aktuellen Situation

Für alle, die Medien ausgeliehen haben oder künftig ausleihen möchten, bietet die Kreisbibliothek wichtige Erleichterungen an. Die regelmäßige Verlängerung der Abgabefristen soll sicherstellen, dass niemand durch verspätete Rückgaben in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Trotz des unglücklichen Vorfalls ist die Bibliothek bestrebt, ihren Service so gut wie möglich aufrechtzuerhalten und für die Leserinnen und Leser da zu sein.

Die Verantwortlichen arbeiten bereits an Lösungen, um nach der Wiedereröffnung schnell in den regulären Betrieb zurückzukehren und die Bibliothek noch attraktiver zu gestalten. Die Hoffnung bleibt, dass nach erfolgreich abgeschlossenen Reparaturen und einer gründlichen Überprüfung der Sicherheitsstandards der gewohnte Betrieb zurückkehrt und Brake weiterhin ein Ort der Bildung und des kulturellen Austausches bleibt.

Die Kreisbibliothek in Brake ist ein wichtiger Bestandteil der Gemeinschaft und spielt eine zentrale Rolle in der Förderung von Bildung und Kultur. Ihre Schließung hat nicht nur Auswirkungen auf die Nutzerinnen und Nutzer, sondern auch auf das soziale Umfeld und die kulturellen Aktivitäten der Region.

Um den Verlust von Besuchern während der Schließung zu mildern, könnte die Bibliothek alternative Angebote in Betracht ziehen. Online-Ressourcen, digitale Veranstaltungen und virtuelle Lesungen wären Möglichkeiten, um den Kontakt zur Kundschaft aufrechtzuerhalten und das Interesse an der Bibliothek zu fördern.

Gesellschaftliche Bedeutung von Bibliotheken

Bibliotheken sind weit mehr als nur Orte zum Ausleihen von Büchern. Sie fungieren als soziale Treffpunkte, Bildungszentren und Kulturvermittler. In Zeiten von Pandemie und digitalen Veränderungen haben sie ihre Relevanz unter Beweis gestellt, indem sie versuchen, anhaltende Bildungs- und Informationsbedarfe zu erfüllen. Die Kreisbibliothek in Brake konnte im letzten Jahr, sowohl durch eine kostenlose Anmeldung für Jugendliche als auch durch verschiedene Veranstaltungen, ihren Nutzerkreis erweitern.

Laut dem Deutschen Bibliotheksverband e.V. besuchten 2021 insgesamt 538 Millionen Menschen eine öffentliche Bibliothek in Deutschland. Diese Zahlen verdeutlichen die zentrale Rolle, die Bibliotheken in der Gesellschaft einnehmen, insbesondere in der Förderung von Lesekompetenz und der Bereitstellung von Zugang zu Informationen für alle Altersgruppen.

Aktuelle Herausforderungen für Bibliotheken

Die Schließung aufgrund des Brandes ist nicht die einzige Herausforderung, mit der Bibliotheken konfrontiert sind. Digitale Medien und Online-Angebote gewinnen zunehmend an Popularität, was viele traditionelle Bibliotheken vor die Notwendigkeit stellt, sich anzupassen. Studies des Deutschen Instituts für Normung (DIN) zeigen, dass die Nutzung digitaler Medien in den letzten Jahren gestiegen ist und viele Bibliotheken ihre Ressourcen in digitale Angebote umwandeln müssen, um relevant zu bleiben.

Vor diesem Hintergrund ist es entscheidend, dass die Kreisbibliothek nach der Schließung nicht nur ihre physischen Räumlichkeiten repariert, sondern auch zusätzliche digitale Services einführt, um die lokale Bevölkerung weiterhin anzusprechen.

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