Minz (ots)
Ein Graupapagei als unwillkommener, aber willkommener Besuch
Am Mittwochmittag wurden die Mitarbeitenden im Stadthaus Große Bleiche in Mainz von einem überraschenden Besucher belästigt: ein Graupapagei, der sich offenbar verirrt hatte. Es bleibt unklar, ob der Vogel einen Termin bei Oberbürgermeister Haase hatte oder vielleicht nach Nachschub an gelben Säcken suchte. Die Mitarbeiter des Hauptamtes zeigten sich jedoch schnell als aufmerksame Tierfreunde, als sie den zutraulichen Papagei entdeckten, der sich bereitwillig auf den Arm einer Kollegin niederließ. Um den Vogel zu versorgen, wurden ihm Wasser angeboten und für Unterhaltung gesorgt, bis die Feuerwehr eintraf.
Rettung und Rückkehr
Die Feuerwehr Mainz reagierte rasch auf den Vorfall und schickte ein Kleinalarmfahrzeug (KLAF), ausgestattet, um sich um den gefiederten Gast zu kümmern. Die Einsatzkräfte brachten den Graupapagei ins Tierheim, wo ein weiterer positiver Schritt folgte: Der Vogel war beringt, was es dem Tierheim erleichterte, seinen Besitzer ausfindig zu machen. Sobald der Ring ausgelesen wurde, fand eine herzliche Wiedervereinigung zwischen dem Vogel und seinem glücklichen Besitzer statt, nachdem der Papagei zuvor aus der Uferstraße entflogen war.
Die Rolle der Feuerwehr bei tierischen Notfällen
In jüngster Zeit verzeichnet die Feuerwehr in Mainz einen Anstieg an Notrufen bezüglich vermeintlich hilfloser Vögel. Die Feuerwehrleitstelle betont die Wichtigkeit, nicht jeden Vogel in der Stadt als hilflos anzusehen, da viele von ihnen einfach nach einer Ruhepause suchen oder flugunfähig sind, weil sie noch zu jung sind. Oftmals handelt es sich bei den Anrufern um besorgte Bürger, die Jungvögel entdeckt haben, die fälschlicherweise für gefährdet gehalten werden. Die Feuerwehr rät dazu, vor dem Absetzen eines Notrufs die Situation genau zu prüfen.
Wichtige Hinweise zur Hilfe für Vögel
Für diejenigen, die einem Jungvogel helfen möchten, gibt es einige wichtige Hinweise. Junge Vögel mit erkennbaren Federn sollten in Ruhe gelassen werden, während vollständig federlose Vögel in der Regel in ihr Nest zurückgebracht werden sollten. Diese Maßnahmen sind wichtig, denn eine menschliche Aufzucht und Pflege können die Überlebenschancen der Tiere verringern und sogar gegen das Bundesnaturschutzgesetz verstoßen. Es ist entscheidend zu verstehen, dass nicht jeder gefundene Vogel Hilfe benötigt und dies in vielen Fällen auf die natürliche Migrations- und Brutverhalten der Tiere zurückzuführen ist.
Die Bedeutung der Aufklärung
Die Feuerwehr und Tierschutzorganisationen appellieren an die Bürger, sich eingehend über die mißverstandenen Verhaltensweisen von Vögeln zu informieren, um unnötige Interventionen zu vermeiden. Eine gut informierte Gemeinschaft kann sicherstellen, dass die Technologie der Notrufnummer 112 für wirklich dringliche Fälle zur Verfügung steht und gleichzeitig die natürlichen Lebensräume der Vögel respektiert werden.
– NAG
