Bergisch Gladbach – Ein Vorfall an den Kaufmännischen Schulen im Stadtteil Heidkamp hat am Dienstagvormittag gegen 10:15 Uhr für Aufregung gesorgt. Die Feuer- und Rettungsleitstelle des Rheinisch-Bergischen Kreises erhielt einen Alarm über einen möglichen Gefahrstoffaustritt, wobei von rund 30 Schülern mit Atemwegsreizungen die Rede war. Diese Meldung führte zu einem massiven Einsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst.
Bereits bei der ersten Erkundung vor Ort stellte sich jedoch heraus, dass lediglich acht Personen tatsächlich Symptome zeigten. Von ihnen hatte eine 16-jährige Schülerin eine schwerere Atemwegsreizung und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die restlichen sieben Personen wurden zwar gesichtet, hatten jedoch nur leichte Reizungen und benötigten keine zusätzliche medizinische Betreuung. Bemerkenswert ist, dass das Schulpersonal umgehend reagierte und die Schule vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte vollständig evakuierte, sodass zum Zeitpunkt des Vorfalls etwa 750 Schülerinnen und Schüler sowie 50 Lehrerinnen und Lehrer in Sicherheit gebracht wurden.
Die Identifizierung der Reizstoffe
Die Feuerwehr konnte in dem betroffenen Bereich Reste einer reizenden Flüssigkeit identifizieren, die nach ersten Beweisen mit Pfefferspray oder CS-Gas in Verbindung steht. Diese Chemikalien sind dafür bekannt, vorübergehende Augen- und Atembeschwerden zu verursachen. Die Einsatzkräfte führten die gesammelten Stoffe sicher zur Entsorgung. Zudem wurde der betroffene Bereich gründlich gelüftet, um eine Weiterschädigung der Anwesenden zu verhindern.
Insgesamt nahm der Vorfall eine größere Dimension an, da rund 50 Einsatzkräfte von verschiedenen Einheiten, darunter der Leitende Notarzt und der organisatorische Leiter des Rettungsdienstes, mobilisiert wurden. Auch Spezialisten für ABC-Einsätze waren vor Ort, was die Ernsthaftigkeit der Situation unterstreicht. Die Einsatzleitung lag in den Händen von Jörg Köhler vom A-Dienst, der bis etwa 12:30 Uhr die Koordination übernahm, bevor die Verantwortung an die Schulleitung übergeben wurde.
Ermittlungen zur Ursache
Die Kreispolizeibehörde des Rheinisch-Bergischen Kreises war ebenfalls vor Ort, um die Ursache des Vorfalls zu untersuchen. Nach ersten Ermittlungen könnte ein bislang unbekannter Täter während der Pause eine reizende Flüssigkeit im Treppenhaus hinterlassen haben. Die Polizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung eingeleitet.
Parallel zu den Einsatzmaßnahmen wurde die Bensberger Straße in der Nähe der Oberheidkamper Straße während des Einsatzes zeitweise für den Verkehr gesperrt, um einen reibungslosen Ablauf der Rettungsmaßnahmen zu gewährleisten. Die schnelle Reaktion aller beteiligten Einsatzkräfte hat dazu beigetragen, dass der Vorfall ohne weiteren schwerwiegenden Folgen für die Schüler und Lehrer ablaufen konnte. Dieser Vorfall regt zur Diskussion über Schul- und Sicherheitssysteme an und unterstreicht die Notwendigkeit, potenzielle Gefahren rechtzeitig zu erkennen und zu handeln.