Am Brocken im Harz wütet ein erheblicher Waldbrand, der weiterhin außer Kontrolle ist und die Einsatzkräfte vor große Herausforderungen stellt. Der Brand, der am vergangenen Freitag an mehreren Stellen nahe der Kesselklippe ausbrach, zieht sich über eine Länge von 1.000 Metern. Bislang ist unklar, was das Feuer ausgelöst hat, aber die Sicht auf die Rauchwolken ist kilometerweit gegeben. Der Landkreis Harz teilt mit, dass die Löscharbeiten voraussichtlich noch mehrere Tage in Anspruch nehmen werden.
Rund 250 Einsatzkräfte kämpfen sowohl vom Boden als auch aus der Luft gegen die Flammen. Vier Flugzeuge und zwei Hubschrauber sind derzeit im Einsatz, um die brennenden Flächen zu löschen. Außerdem wurden zusätzliche Hubschrauber angefordert, und bereits in Elend, Sachsen-Anhalt, ist ein Hubschrauber-Flugplatz eingerichtet worden. Um eine Ausbreitung des Feuers auf das umgebende Gebiet, insbesondere auf das Moor in Eckerloch, zu verhindern, werden Schutzstreifen angelegt und intensiv befeuchtet.
Evakuierung und Sicherheitsmaßnahmen
In einer koordinieren Aktion wurden am Freitagnachmittag etwa 500 Personen, darunter Wanderer und Touristen, vom Brocken evakuiert. Diese wurden mit Bussen in Sicherheit gebracht, nachdem die Harzer Schmalspurbahnen den Verkehr auf der Strecke zum Brocken eingestellt hatten. Die Polizei hat den Zugang zum Einsatzgebiet reguliert, um die Arbeit der Feuerwehr nicht zu behindern. Trotz der Sperrung des Nationalparks sind anscheinend immer noch unbefugte Personen im gefährdeten Gebiet unterwegs.
Einsatzleiter Jerry Grunau äußerte sich besorgt über die Situation und betonte, dass die Lage im Vergleich zu einem ähnlichen Vorfall vor zwei Jahren erheblich schwieriger sei. Damals kämpften die Feuerwehren tagelang gegen einen Brand, der auf eine Fläche von zwölf Hektar übergriff. In der aktuellen Situation gibt es eine größere Herausforderung, da sich viele der Brandstellen zu einer kontinuierlichen Feuerfront vereinen, und meteorologische Bedingungen wie Wind die Löscharbeiten komplizieren.
Schwierigkeiten bei den Löscharbeiten
Die Einsatzkräfte sind auf Schutzmaßnahmen angewiesen, um zu verhindern, dass das Feuer sich weiter ausbreitet. Vor diesem Hintergrund hat die Einsatzleitung betont, dass sie sich verstärkt auf die sogenannte Riegelstellung am Boden konzentriert. Dies bedeutet, dass sie Zonen schaffen, in denen das Feuer kontrolliert werden kann, um eine breitere Verbreitung zu verhindern. Meteorologen prognostizieren für die Nacht zu Montag Niederschläge, auf die die Feuerwehr hofft, um die Löscharbeiten zu unterstützen.
Der Landkreis hat die Bevölkerung aufgefordert, die Straßen und Zufahrtswege im Bereich Wernigerode-Schierke und Brocken freizuhalten, damit die Einsatzkräfte ungehindert arbeiten können. Zudem wurde eine Alternativroute für den heutigen Brockenlauf bereitgestellt, um sicherzustellen, dass die Veranstaltung unter den gegebenen Umständen weitergeführt werden kann. Um die Situation noch ein wenig zu entschärfen, sind im Vorfeld bereits die Rettungswege überprüft und die Löschwasserbehälter gefüllt worden.
Da die Brandursache nach wie vor unbekannt ist, wird eine gründliche Untersuchung folgen, sobald das Feuer unter Kontrolle ist. Für die vielen Einsatzkräfte und Helfer in der Region steht die Sicherheit der Menschen und die Bekämpfung des Feuers an erster Stelle, wobei sie sich gleichzeitig den extremen Bedingungen vor Ort anpassen müssen. Die Lage bleibt angespannt, und die Entwicklung wird auch weiterhin mit großer Aufmerksamkeit verfolgt.