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Heftige Regenfälle in Graubünden und Tessin: Erdrutsche und Gefahrenstufe drei

Erdrutsch und weiter Unwettergefahr in der Schweiz:

Luzern/Geneva (dpa) – In der Schweiz haben die Ferienkantone Graubünden und Tessin bereits das dritte Wochenende in Folge mit heftigen Regenfällen zu kämpfen. Die Auswirkungen sind deutlich zu spüren, wie sich jetzt im Tessin ein Erdrutsch ereignete und die Zufahrtsstraße zum idyllischen Valle di Muggio verschüttet wurde. Glücklicherweise meldete die Feuerwehr Mendrisio keine Vermissten oder Verletzten. Das Tal, in dem neun kleine Dörfer liegen, befindet sich nahe der italienischen Grenze.

Die Behörden in Tessin und Graubünden haben bis heute Abend die Gefahrenstufe drei von fünf ausgerufen. Besonders eindringlich warnen sie die Bevölkerung davor, Gewässern und steilen Hängen fernzubleiben, da bei Überschwemmungen schnell gefährliche Situationen entstehen können.

Sorge um die Sicherheit der Bevölkerung

In der Region des Maggiatals haben Rettungskräfte vor dem erneuten Regen neun Menschen mit Hubschraubern evakuiert, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Einige Bewohner zogen vorübergehend zu Verwandten und Freunden, bevor die abgelegenen Bavonatalgebiete für den Verkehr gesperrt wurden. Trotz der Warnungen weigerten sich einige Anwohner, ihre Häuser zu verlassen, obwohl sie in Gefahrenzonen für Erdrutsche lebten.

Im Tessin wurden bereits erhebliche Schäden in Millionenhöhe verursacht. Letztes Wochenende stürzte eine Autobrücke zwischen Visletto und Cevio teilweise ein, wodurch mehrere Dörfer im Maggiatal nicht mehr mit dem Auto erreichbar sind.

Risiko für weitere Unwetter besteht weiterhin

Im Südtessin, nahe der Grenze zu Italien, fielen in 24 Stunden 110 Millimeter Regen, davon 48 Millimeter innerhalb von nur zwei Stunden, wie der Wetterdienst MeteoSchweiz berichtete. Der Regen wird voraussichtlich heute Abend nachlassen. Auch in Graubünden sind starke Regenfälle zu verzeichnen.

Vor einer Woche kamen bei Erdrutschen und Überschwemmungen in der Region Maggiatal im Tessin sechs Menschen ums Leben, darunter drei Frauen aus Baden-Württemberg. In Graubünden wurden vor zwei Wochen vier Menschen von Wassermassen mitgerissen, wobei nur eine Person lebend geborgen werden konnte. Trotz dieser tragischen Ereignisse haben die Behörden bisher keine weiteren Katastrophen gemeldet.

Bemerkenswerte Anstrengungen zur Wiederherstellung der Infrastruktur

In Graubünden widerstand die erst kürzlich wiedereröffnete Nord-Süd-Autobahn A13 den Regenfällen. Vor zwei Wochen hatte eine Flutwelle einen Teil der Fahrbahn unterspült und weggespült. Das Bundesamt für Straßen hat die wichtige Verbindung, die auch für den Ferienverkehr von Bedeutung ist, eilig wieder einspurig aufgebaut und freigegeben.

NAG

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