FeuerwehrTrier

Heldentum vor Ort: Trierer Feuerwehr rettet Überlebende aus Trümmern

In der Nacht vom 6. August 2024 brach in Kröv ein Hotel zusammen, wobei neun Menschen verschüttet wurden, doch dank der schnellen und kompetenten Rettungsaktion von Trierer Feuerwehrleuten sowie 250 weiteren Einsatzkräften konnten sieben Überlebende aus den Trümmern geborgen werden.

Am 6. August kam es in der kleinen Moselgemeinde Kröv zu einer dramatischen Tragödie: Ein Hotel stürzte ein und begrub neun Menschen unter sich. Der Einsatz der Feuerwehr Trier und weiterer Rettungskräfte war notwendig, um die Überlebenden aus den Trümmern zu befreien. Um 23 Uhr ging der Notruf einer jungen niederländischen Frau ein, die beim Einsturz in ihrer Unterkunft eingeschlossen war. Ihr mutiger Anruf über die Notrufnummer 112 war der Beginn der Rettungsaktion, die eine immense Mobilisierung von über 250 Einsatzkräften nach sich zog.

Die Feuerwehrleute aus Trier standen unter enormem Druck und hatten teils bereits lange Dienste hinter sich, dennoch beeilten sie sich, den schwer verletzten Menschen zu Hilfe zu kommen. „Gebäudeeinsturz groß“ lautete der alarmierende Funkspruch, der die Einsatzkräfte mobilisierte. Unter diesen waren auch Angehörige der Höhenrettung sowie der international tätigen Organisation @fire, die nicht zum ersten Mal in einer Krisensituation für Hilfe sorgten.

Erfahrungen aus internationalen Einsätzen

Ein Schlüsselakteur des Einsatzes war Florian Zonker, ein Mitglied von @fire, der zuvor bereits in mehreren Katastrophengebieten geholfen hatte, darunter Haiti und ein Erdbeben in der Türkei. „Wir wussten schnell, da lebt noch jemand“, schilderte er die gefühlte Dringlichkeit des Einsatzes. Diese Erfahrungen aus der internationalen Katastrophenhilfe kamen den Trierer Feuerwehrleuten zugute. Sie zeigten, dass es auch nach langer Zeit möglich war, Überlebende zu finden und aus den Trümmern zu befreien.

Mit viel Fingerspitzengefühl und medizinischem Wissen haben die Feuerwehrleute unter Lebensgefahr nach den Verschütteten gesucht. Sascha Feltes und Christoph Reuter, beide aus der Berufsfeuerwehr Trier, waren entscheidend daran beteiligt, den Eingeschlossenen Hoffnung und Sicherheit zu vermitteln. „Die Gefahr für das eigene Leben blendet man da erst mal aus“, so Feltes, während sie in den engen Räumen der Ruine arbeiteten.

Beruhigung und medizinische Unterstützung

Während der Rettungsaktionen blieben die Feuerwehrleute in ständigem Kontakt mit den Verschütteten, um sie zu beruhigen und über die Vorgänge um sie herum zu informieren. „Man redet aber auch über ganz alltägliche Sachen“, erläuterte Christoph Reuter. Diese Art des Dialogs sollte die angespannte Situation für die Betroffenen erleichtern. In den chaotischen Geräuschen von Bohrern und Sägen versuchten sie, den Menschen das Gefühl zu geben, dass sie nicht vergessen waren, und dass Hilfe auf dem Weg war.

Als die erste Überlebende, eine junge Frau mit ihrem kleinen Sohn, gerettet wurde, erfüllte dies die Retter mit Freude und Erleichterung. Es war jedoch der junge Familienvater, dessen Rettung sich als herausfordernd herausstellen sollte. Reuter berichtete von dem emotionalen Moment, als er deren Augen begegnete und ihm mitteilte, dass er dort sei, um zu helfen. Diese menschliche Verbindung war in der kritischen Situation von größter Bedeutung.

Die Zusammenarbeit und die medizinische Betreuung während der Rettung leisteten einen wichtigen Beitrag zur Stabilität der Verschütteten. Schmerzmittel wurden verabreicht, um den leidenden Menschen Linderung zu verschaffen. „Ich habe ihm ganz direkt gesagt, ich werde dir wehtun, aber ich werde dich hier rausholen“, erklärte Feltes, der den Mann antreiben musste, um ihn durch einen engen Zugang zu befreien. Es stellte sich als Erfolg heraus: der Mann wurde schließlich zu seinen Angehörigen zurückgebracht.

Die emotionale Verbindung, die zwischen den Feuerwehrleuten und den Geretteten entstand, hat zu einer nachhaltigen Beziehung geführt. Marc, der Vater der geretteten Familie, wandte sich nach dem Unglück an die Feuerwehrleute und äußerte den Wunsch auf ein gemeinsames Bier, wenn die Dinge wieder normal werden würden. Die tapferen Feuerwehrmänner waren überwältigt von der Dankbarkeit der Überlebenden.

Nichtsdestotrotz lässt der Einsatz die Retter nicht unberührt. Zwei Todesopfer mussten ebenfalls geborgen werden. Feuerwehrchef Andreas Kirchartz betonte die psychischen Belastungen, denen die Einsatzkräfte ausgesetzt sind, und die Notwendigkeit, sich Unterstützung zu suchen, nachdem sie mit solch tragischen Situationen konfrontiert wurden.

Dennoch äußern die Rettungskräfte ein tiefes Gefühl der Erfüllung bei der Durchführung ihrer Aufgabe. „Wir haben im Leben dieser Menschen einen Unterschied gemacht“, resümierte Reuter. Die letzte Überlebende wurde erst nach 23 Stunden aus den Trümmern geholt, was den Feuerwehrleuten zeigte, dass Ausdauer und Teamarbeit entscheidend sind, um auch in den schwierigsten Situationen Leben zu retten.

Dieser Einsatz in Kröv verdeutlicht das unverzichtbare Engagement von Feuerwehrleuten, die bereit sind, auch in lebensbedrohlichen Situationen zu handeln. Sie sind sich der Risiken bewusst, sind aber bestrebt, trotz der Herausforderungen, die ihr Beruf mit sich bringt, weiterhin zu helfen. „Wir sind bereit, dieses Risiko einzugehen“, sagt Feltes und untermauert damit die Hingabe, die jeder Feuerwehrfrau und jedem Feuerwehrmann innewohnt.

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