Die Feierlichkeiten zur 125-jährigen Geschichte der Feuerwehr in Boffzen waren ein beeindruckendes Ereignis, das die lange Tradition und das Engagement der Mitglieder dieser Institution würdigte. Das Feuerwehrgerätehaus war festlich dekoriert und präsentierte eine interessante Fotoausstellung, die einen Blick zurück in die Vergangenheit gewährte. Besonders berührend waren die Bilder der ehemaligen Ortsbrandmeister, die seit der Gründung der Feuerwehr über die Jahre hinweg das Zepter in der Hand hielten. Ortsbrandmeister Benni Diesing und der ehemalige Samtgemeindebrandmeister Bernd Kaussow hießen die Gäste herzlich willkommen.
Unter den Anwesenden waren zahlreiche Ehrengäste aus der Politik, Verwaltung und anderen Feuerwehren, was die Relevanz dieses Jubiläums unterstrich. Landrat Michael Schünemann, der stellvertretende Samtgemeindebürgermeister Gerhard Henke und die Ortsbürgermeisterin Gudrun Rassmann schauten vorbei. Auch Feuerwehrführer aus der gesamten Region waren zugegen, darunter der stellvertretende Kreisbrandmeister Ralf Knoke und andere hochrangige Mitglieder, die in ihren Reden das maßgebliche Engagement der Feuerwehrleute lobten.
Ehrungen und würdige Rückblicke
Bernd Kaussow hielt eine eindrucksvolle Festrede, in der er die Bedeutung des Jubiläums und seine Historie hervorhob. Er erinnerte an frühere Feiern, wie das 100-jährige Bestehen, das mit großem Aufwand organisiert wurde. Diese Jahr entschied man sich jedoch für eine bescheidenere Ansprache im Kreise von Freunden und lokaler Vereine, was die Verbundenheit der Feuerwehr mit der Gemeinde verdeutlichte.
Die Ursprünge der Feuerwehr Boffzen gehen auf das Jahr 1898 zurück, als sie von sieben mutigen Kameraden gegründet wurde. In den Anfangsjahren kämpften die Feuerwehrleute mit einer Handdruckspritze gegen die Flammen. Die Zeitspanne von 1904 bis 1914 stellte sich als besonders aktiv heraus, was dem Dorf den Spitznamen „Neu Brandenburg“ einbrachte. Auch in den schwierigeren Zeiten des Zweiten Weltkriegs waren die Kameraden oft unterwegs, um Waldbrände zu bekämpfen, und in den 1960er Jahren wurden sie mit diversen Brandstiftungen konfrontiert.
Die Rolle der Frauen und die Jugendfeuerwehr
Ein wichtiger Wendepunkt in der Geschichte der Feuerwehr war 1972 der Umzug in ein modernes Feuerwehrgerätehaus am „Place de Villers sur Mer“. In den folgenden Jahren wurde ein weiterer, entscheidender Schritt gemacht: Die offizielle Aufnahme von Frauen in die Feuerwehr. Frauen wie Carla Weißfinger haben sich stark engagiert und bedeutende Positionen erreicht, wobei sie eine Vorbildfunktion für viele einnahmen.
Die Gründung der Jugendfeuerwehr im Jahr 1998 und die Errichtung der Kinderfeuerwehr im Jahr 2016 belegen die kontinuierliche Entwicklung der Wehr. Das Jubiläum feierte nicht nur den bestand über 125 Jahre, sondern auch das unermüdliche Engagement von über fünf Generationen von Feuerwehrleuten, sowohl Männer als auch Frauen. Der Abend endete mit einem gemeinsamen Abendessen und einer herzlichen Zusammenkunft, die den Fokus auf das gegenseitige Miteinander und die langjährige Tradition der Gemeinschaft setzte. Diese Feier war ein bemerkenswerter Moment, um auf die stolze Vergangenheit und die Errungenschaften der Feuerwehr Boffzen zurückzublicken.