Der aktuelle Streit um den Standort der Feuerwehr in Neßmersiel hat zu einem unerwarteten Massen-Austritt der Feuerwehrleute geführt. Dies hat Dornums Bürgermeister Uwe Trännapp zutiefst bedauert und die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements in der Feuerwehr hervorgehoben. „Wir brauchen diese freiwilligen Kräfte dringend“, erklärte Trännapp und stellte klar, dass die Feuerwehr in Neßmersiel von der Gemeinde sehr geschätzt wird. Trotz der Kürzungen und finanziellen Herausforderungen, so der Bürgermeister, liege der Gemeinde viel daran, die Feuerwehren in Neßmersiel und Nesse gut auszustatten.
Der Anlass für den Massen-Austritt der Feuerwehrkräfte war überraschend für viele, doch Bürgermeister Trännapp stellte klar, dass die Kameraden bereits in einer Ratssitzung im April auf ihre Unzufriedenheit hingewiesen haben. Insbesondere die Planungen für den gemeinsamen Neubau der Feuerwehrhäuser wurden dabei thematisiert, was die Feuerwehrleute emotional belastet. Trännapp selbst betonte, dass es mit dem Neubau darum gehe, beide Feuerwehren zukunftssicher zu machen, da die bestehenden Gebäude nicht mehr den modernen Bedürfnissen und Fahrzeuggrößen entsprechen.
Neubau der Feuerwachen: Ein umstrittenes Projekt
Das zentrale Thema in der Diskussion ist der geplante Neubau der Feuerwehrhäuser. Bürgermeister Trännapp machte deutlich, dass es sich dabei nicht um eine Fusion der beiden Wehren handelt, sondern um ein gemeinsames Gebäude, das von beiden Feuerwehrstandorten genutzt werden soll. Dies wurde in politische Beschlüsse gefasst, die darauf abzielen, beide Feuerwehren besser auszustatten, ohne ihre Eigenständigkeit zu beeinträchtigen. „Die Feuerwehr Nesse und die Feuerwehr Neßmersiel sollen die neuen Räumlichkeiten unabhängig nutzen können“, erklärte er.
Die Pläne für das Bauprojekt wurden bereits dem Landkreis Aurich vorgestellt. Allerdings gibt es bislang keine festen Planungen darüber, wie das Gebäude konkret aussehen wird. Ordnungsamtsleiterin Sabrina de Vries erläuterte, dass die Entwürfe in Zusammenarbeit mit den Ortsbrandmeistern erstellt werden sollen. Dennoch bleibt die Unsicherheit über die Zukunft der Neßmersieler Feuerwehr bestehen, insbesondere wenn die Austritte anhalten sollten.
Langwierige Diskussionen über den Standort
Die Unzufriedenheit unter den Feuerwehrleuten ist vielschichtig. Neben der Wahl des Neubauorts, der in Nesse angesiedelt ist, gibt es auch Frustration über die langen Verfahrensdauern. Der Bürgermeister räumte ein, dass die politische Gemeinde bereits seit Jahren über die Zukunft der Feuerwehrgebäude diskutiert, jedoch wurden vorherige Pläne zu Erweiterungen und Umbauten letztendlich verworfen. Trännapp zeigte Verständnis für die Sorgen der Feuerwehrleute: „Ich kann den Ärger nachvollziehen, das hat zu lange gedauert.“
Ob die politischen Entscheidungsträger nun auf die Sorgen der Feuerwehr reagieren, bleibt abzuwarten. Bislang gibt es keine Anzeichen dafür, dass der Beschluss über die Standortwahl erneut diskutiert wird. Die Situation spiegelt ein größeres Problem wider: den dringenden Bedarf an ehrenamtlichen Kräften in der Feuerwehr und den Herausforderungen der politischen Entscheidungsfindung.
Die aktuellen Geschehnisse um die Neßmersieler Feuerwehr sind daher nicht nur ein lokales Problem, sondern stellen auch ein Beispiel für die Herausforderungen dar, vor denen viele Ehrenamtliche in verschiedenen Bereichen stehen. Während Bürgermeister Trännapp seine Unterstützung für eine gerechte Lösung versichert, bleibt die Tatsache, dass die Zeit für die Entscheidungen drängt, um die Neßmersieler Feuerwehr in ihrer Funktionstüchtigkeit aufrechtzuerhalten.