Im Deutsch-Französischen Garten in Saarbrücken sorgt eine verletzte Nilgans für Aufregung. Diese Gans hat sich in ihrem Schnabel ein Stück Angelschnur verfangen, an dem auch ein Blinker und Geäst hängen. Das ist nicht nur traurig, sondern bringt auch die Tierschutzgemeinschaft in Bewegung, die um das Wohlergehen des Tieres besorgt ist.
Am Dienstag wurde die Gans von einer besorgten Passantin entdeckt, die sofort reagierte und die Beruf Feuerwehr Saarbrücken alarmierte. Die Retter trafen zügig am Deutschmühlenweiher ein und entdeckten die Gans am Ufer, nur wenige Schritte vom Lesepavillon entfernt. Doch die Rettungsversuche, die verletzte Gans mit einem Käscher einzufangen, waren bislang erfolglos. Bei einem zweiten Versuch flog das Tier mühelos über den Weiher und suchte sich ein neues Plätzchen auf der Wiese am anderen Ufer.
Die Kioskbesitzerin engagiert sich
Die Betreiberin des Kiosks am Weiher, Stephanie Hanauer, hat die schwierige Situation der Nilgans hautnah mitverfolgt. Sie beschloss, aktiv zu werden: „Ich werde versuchen, das Tier anzufüttern und selbst zu fangen, um den Angelhaken zu entfernen oder das Tier zum Tierarzt zu bringen“, so Hanauer. Nach einem Artikel in der Saarbrücker Zeitung hat dieses Thema auch verstärkt die Aufmerksamkeit von Parkbesuchern auf sich gezogen. Viele Menschen haben sich an sie gewandt und sind nun sensibilisiert für die Herausforderungen, mit denen die Tiere im Park konfrontiert sind.
Zusätzlich hat sie bemerkt, dass die Gärtner im Park und das Ordnungsamt, das dreimal im Park Streife fuhr, ebenfalls auf die missliche Lage der Gans aufmerksam geworden sind. „Es ist wichtig, dass wir uns um unsere Tiere kümmern, egal ob invasiv oder nicht“, fügte sie hinzu, während sie die Warzenenten beobachtete, die gelegentlich zum Kiosk kommen, um frisches Wasser zu trinken.
Herausforderung durch invasive Arten
Stephanie Hanauer, die bereits eine enge Bindung zu den wenigen noch verbliebenen Warzenenten im Park aufgebaut hat, ist besorgt über die zu beobachtende Invasion von Arten wie der Nilgans. „Ich weiß, dass es sich um eine invasive Art handelt. Doch gleichzeitig ist es auch ein leidendes Tier. Wir wollen versuchen, zumindest den Haken zu entfernen“, erklärte sie mit klarer Entschlossenheit. Das emotionale Engagement von Hanauer und anderen Bürgern zeigt nicht nur das Mitgefühl für verletzte Tiere, sondern auch die Verantwortung, die wir gegenüber der Natur tragen.
In sozialen Medien und durch persönliche Gespräche wird das Thema Tierschutz immer wieder aufgerufen. Der Fall der verletzten Nilgans könnte nur der erste von vielen sein, die dazu führen, dass sich die Menschen mehr für die Tierwelt um sie herum interessieren. Es bleibt zu hoffen, dass die nächsten Rettungsversuche erfolgreich sein werden und die Gans in Sicherheit gebracht werden kann.