Am Donnerstagabend, den 8. August, um 17:20 Uhr, erhielt die Freiwillige Feuerwehr Oststeinbek ihren ersten Alarm aufgrund einer schweren Gewitterfront, die über Hamburg und Schleswig-Holstein zog. Die intensiven Regenfälle führten rasch zu weitreichenden Überschwemmungen, eine Situation, die sich schnell zu einem ernsten Notfall entwickelte.
Umfangreicher Einsatz der Feuerwehr
Innerhalb kürzester Zeit reichte die Anzahl der Notrufe in die Hunderte. Wehrführer Michael Lüdders erkannte schon auf der Anfahrt, dass die Lage auf den überfluteten Straßen ernst war. Kira von Hardenberg, Pressesprecherin der Feuerwehr Oststeinbek, berichtete, dass die Notrufe bei der Integrierten Regionalleitstelle Süd in Bad Oldesloe in Sekundenschnelle eingingen.
Hilfe von Nachbarkommunen
Um die Situation zu bewältigen, wurden acht zusätzliche Feuerwehren sowie mehrere Brandschutzbereitschaften aus den umliegenden Regionen alarmiert. Kreiswehrführer Olaf Klaus und der stellvertretende Landrat Joachim Wagner begaben sich ebenfalls an die Einsatzorte, um sich ein Bild von der Lage zu machen.
Unwetter-Lagezentrum im Feuerwehrgerätehaus
Im Feuerwehrgerätehaus wurde ein Unwetter-Lagezentrum eingerichtet. Hier konnten die eingehenden Notrufe direkt an das Personal umgeleitet werden, um eine Priorisierung der Einsätze vorzunehmen. Insgesamt wurden über 400 Einsatzkräfte mobilisiert, um die Wassermassen zu bekämpfen, darunter auch vier Hochleistungspumpen des Landes Schleswig-Holstein.
Betroffene Gebiete und Auswirkungen
Besonders stark betroffen war das Industriegebiet im Ortsteil Havighorst, das durch das Hochwasser vom Rest Oststeinbeks abgeschnitten wurde. Tim Knüppel, Sprecher des Kreisfeuerwehrverbands, berichtete von etwa 200 unwetterbedingten Einsätzen, bei denen Straßen in reißende Flüsse verwandelt wurden und zahlreiche Keller überflutet waren. Die Wassermengen drangen zudem in Lagerhallen und verusachten erhebliche Schäden.
Dank der Einsatzkräfte und Ausblick auf die Zukunft
Der stellvertretende Landrat Joachim Wagner lobte die hervorragende Leistung aller Feuerwehrkräfte und der zusätzlichen Hilfsorganisationen. „Es zeigt sich, wie wichtig ein gut koordiniertes Vorgehen in Krisensituationen ist“, betonte er.
Seit einigen Jahren ist ein Anstieg von Unwetter-Einsätzen in der Region zu verzeichnen. Wetterexperten führen dies auf den Klimawandel und die damit einhergehenden extremen Wetterlagen hin. Schwere Gewitter mit Starkregen sind keine Seltenheit mehr, und Experten warnen, dass solche Ereignisse in Zukunft häufig auftreten könnten.
Trotz der umfangreichen Unterstützung und der professionellen Reaktion der Einsatzkräfte gab es glücklicherweise keine Verletzten. Allerdings bleiben Fragen zur Höhe der Schäden im Raum, die erst noch geklärt werden müssen.