In Durach fanden kürzlich wichtige Fortbildungslehrgänge der Luftrettungsstaffel Bayern e. V. statt. Die Veranstaltung hatte zum Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Luftbeobachtern und anderen Einsatzkräften, wie der Feuerwehr, zu verbessern. Diese Zusammenkunft, bei der Luftbeobachter aus den drei schwäbischen Standorten Donauwörth-Genderkingen, Illertissen und Kempten-Durach teilnahmen, ist ein entscheidender Schritt zur Optimierung der Gefahrenabwehr im Katastrophenschutz.
Die Bedeutung von Luftbeobachtern für den Katastrophenschutz
Die Luftrettungsstaffel hat sich als unverzichtbares Element des Katastrophenschutzes etabliert. Ihre Aufgaben reichen von der Identifizierung von Waldbränden bis hin zur Überwachung von Hochwassersituationen oder Umweltverschmutzungen. Der Katastrophenschutzmanager Roland Hölzle betonte, dass die Luftbeobachter mit ihren fliegenden Einsätzen nicht nur Leben retten, sondern auch wichtige Informationen sammeln. Dies wird besonders evident, wenn man berücksichtigt, dass im Falle eines Waldbrands spezifische Routen unpassierbar werden können.
Praktische Übungseinheiten schärfen die Fähigkeiten
Im Rahmen der Fortbildung wurden die Teilnehmer zunächst mit Navigationsaufgaben konfrontiert, die sowohl theoretisches Wissen als auch praktisches Geschick erforderten. Ausgestattet mit Karten und Bildtafeln mussten die Luftbeobachter eine Flugroute von etwa 130 Kilometern problemfrei absolvieren. Diese Übungen sind nicht nur wichtig für die persönliche Weiterentwicklung, sondern auch für die Effizienz bei reellen Einsätzen in Notsituationen.
Luftbeobachter und Feuerwehr: Koordination unter Druck
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Übungen war die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr. Über den Digitalfunk (BOS) wurden die Luftbeobachter beauftragt, ein Feuerwehrfahrzeug über eine vordefinierte Strecke zu navigieren. In diesen Übungen konnten die Teilnehmer auch das Szenario des Ausfalls des Funknetzes simulieren, was in einer realen Katastrophensituation von großer Bedeutung sein kann. Die Anweisung per Sichtzeichen verstärkt die Notwendigkeit einer präzisen und schnellen Kommunikation während des Einsatzes.
Die Zukunft der Luftbeobachtung
Die Frage, ob Luftbeobachter in naher Zukunft durch Drohnen ersetzt werden könnten, stellt sich den Fachleuten. Gerhard Gänser, ein erfahrener Luftbeobachter, äußerte Bedenken, dass zwar Drohnen in bestimmten Bereichen hilfreich sein könnten. Dennoch bleibe die menschliche Komponente unersetzlich, insbesondere angesichts der Notwendigkeit, große Gebiete schnell zu überblicken und zu bewerten.
Die Fortbildung in Durach verdeutlicht, wie wichtig eine ständige Schulung und Weiterentwicklung der Luftbeobachter ist, um im Ernstfall optimal reagieren zu können. Mehr als nur eine Nummer im Katastrophenschutz, sind sie die Augen in der Luft, die entscheidend dazu beitragen, Gefahren frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.
– NAG