Am Mittwochabend zog eine Gewitterzelle über Eutin, die erhebliche Schäden in der Stadt hinterließ. Laut Aussagen von Marco Wriedt, dem Gemeindewehrführer, waren die Straßen überschwemmt und viele Keller liefen voll. Solch eine Witterung ist für die Region nicht ungewöhnlich, kann jedoch überraschend heftige Auswirkungen auf die Infrastruktur haben.
Die Notlage der Feuerwehr
Nachdem die ersten Alarme gegen 18:30 Uhr eingingen, wurde das Feuerwehrgerätehaus am Priwall zur Einsatzzentrale. Marcel Schramm, stellvertretender Ortswehrführer, berichtete, dass bisher über 80 Einsätze im Stadtgebiet gemeldet wurden. Zusätzlich zu den örtlichen Kräfte wurden Nachbarwehren um Hilfe gebeten, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Die Einsatzkräfte arbeiteten bis spät in die Nacht und viele der Kameraden mussten nach kurzer Stärkung sofort wieder in die Einsätze zurück.
Konkrete Einsatzstellen und ihre Herausforderungen
Die überwiegende Mehrheit der Einsätze betraf überflutete Keller, besonders in einem Pflegeheim und einer örtlichen Backstube. Zudem kam es in einer Wohneinrichtung zu einem Stromausfall infolge eines Kurzschlusses. Schramm betonte die Dringlichkeit der Situation, als einige Heizöltanks durch die Überschwemmungen in Gefahr gerieten. Der Auslauf von Heizöl konnte jedoch verhindert werden, was dank schneller Reaktionen der Feuerwehr gelang.
Ein stark bedrängtes Wohnumfeld
Die Anwohner von Eutin erlebten ein unruhiges Abendbild, während die Sirenen ununterbrochen zu hören waren. Schramm schätzte, dass die letzten Einsätze nicht vor Mitternacht abgeschlossen sein werden. Diese extremen Wetterbedingungen werfen ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit von Prävention und schnelle Reaktion im Katastrophenfall. Die Lage wird sich erst mit der Erholung des Wetters und der vollständigen Abarbeitung aller Einsätze stabilisieren.
Festspiele unter besonderen Bedingungen
Trotz der Unwetterlage entschieden sich die Eutiner Festspiele, die Aufführung von „Der Freischütz“ eine Stunde später zu beginnen. Geschäftsführer Falk Herzog schilderte, dass alle Gäste während des Gewitters ins Torhaus und die Opernscheune gebeten wurden, um sie vor den Wetterbedingungen zu schützen. Etwa zwei Drittel der ursprünglich anwesenden Gäste hielten durch und blieben trotz der widrigen Umstände. Schäden durch die Witterung waren unübersehbar, mit weg gespülten Wegen und Bildern von großen Rinsalen, was bei Besuchern Unmute erzeugte.
Resilienz und Gemeinschaft
Die Reaktionen und schnelle Mobilmachung der Feuerwehr verdeutlichen das Engagement und die Widerstandsfähigkeit der Eutiner Bevölkerung. In solchen Krisensituationen kommt die Stärke der Gemeinschaft zum Tragen, und das schnelle Handeln der Einsatzkräfte hat Schlimmeres verhindert. Die Ereignisse des abends sind ein eindringliches Beispiel dafür, wie wichtig es ist, in Notfällen effizient und kooperativ zu arbeiten, um mögliche Schäden zu minimieren und die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.