Die Tragödie einer Gemeinschaft: Der Brand der Sportfischer-Hütte am Grefenburg-See hat für die Mitglieder der Sportfischer Gemeinschaft Barterode tiefgreifende Auswirkungen. Dieses Ereignis verdeutlicht nicht nur die Errungenschaften des Vereins, sondern auch den Verlust eines Rückzugsorts, der für die Gemeinschaft über 40 Jahre eine zentrale Rolle spielte.
Ein unersetzlicher Ort der Zusammenkunft
Die Hütte, die etwa 15 Jahre alt war und in eigens geleisteter Arbeit von Vereinsmitgliedern konstruiert wurde, bot vielen einen Platz, um sich zu treffen, gemeinsam Zeit zu verbringen und die Natur zu genießen. Vorsitzender Carsten Döring beschreibt den einmaligen Charme des kleinen Holzhauses, das mit einem Kamin und einer gemütlichen Eckbank ausgestattet war. „Dort konnte man Schutz finden“, so Döring, „und es war immer sehr gemütlich.“ Der Grefenburg-See, der einst ein beliebter Badeort für die Göttinger Bevölkerung war, hat in den letzten Jahren jedoch immer mehr an Zugänglichkeit verloren, da das Gelände für die Öffentlichkeit gesperrt wurde, um die Natur zu schützen.
Ein aktiver Verein, der Unterstützung sucht
Der Verlust der Hütte hat den Verein nicht nur finanziell getroffen, sondern auch emotional. Auf die Mitglieder kommen erhebliche Kosten für die Entsorgung der Brandreste zu, die als Sondermüll klassifiziert sind. „Wir müssen das Material aus eigener Tasche bezahlen, da die Hütte nicht versichert war“, erklärt Döring. Der Verein hat bereits eine Online-Spendenaktion gestartet, um die finanziellen Mittel für den Wiederaufbau zu sichern. Die Gemeinschaft hofft auf Unterstützung von der Öffentlichkeit und plant zudem einen Tag der offenen Tür am 1. September, um ihre Zukunftspläne zu teilen und frische geräucherte Forellen anzubieten. Diese Events könnten nicht nur zur finanziellen Auffrischung beitragen, sondern auch die Gemeinschaft zusammenbringen.
Ermittlungen und mögliche Täter
Am Sonntag, den 21. Juli 2024, wurde das Feuer, das die Hütte vollständig zerstörte, als mutmaßliche Brandstiftung identifiziert. Die Feuerwehr wurde alarmiert, nachdem die Vereinsmitglieder den Schaden bemerkten. Die Polizei hat den Vorfall aufgenommen und die Brandstelle sich gesichert, um Spuren zu sammeln. Laut Ermittlungen haben die Täter Kraftstoff aus zwei Rasenmähern verwendet, um das Feuer zu entfachen. Zudem wurde ein Bauwagen aufgebrochen und ein Bootsmotor samt Batterie gestohlen, der jedoch schnell wiedergefunden werden konnte, allerdings stark beschädigt.
Das Engagement der Sportfischer Gemeinschaft
Die Sportfischer Gemeinschaft Barterode hat in den letzten Jahrzehnten viel für die Region getan. Die rund 70 Mitglieder engagieren sich nicht nur in der Freizeitgestaltung am Grefenburg-See, sondern sind auch daran interessiert, ihre Traditionen aufrechtzuerhalten. Der Verlust des Vereinsheims schmerzt nicht nur wegen des materiellen Wertes, sondern auch aufgrund der emotionalen Erinnerungen und der sozialen Bindungen, die in dieser Hütte entstanden sind.
Blick in die Zukunft
Trotz der erschütternden Ereignisse zeigt der Verein Entschlossenheit. Vorsitzender Döring äußert den klaren Willen, die Hütte wieder aufzubauen, und bedankt sich im Voraus für Hinweise, die zur Aufklärung der Brandstiftung führen könnten. Die Gemeinschaft ist nun gefordert, solidarisch zusammenzustehen und einen Neuanfang zu wagen. Das Wiederaufbauprojekt könnte auch der Schlüssel zur Stärkung der Vereinsidentität und zur Wiederbelebung des sozialen Lebens am Grefenburg-See sein. Gerade in schwierigen Zeiten zeigt sich der Zusammenhalt einer Gemeinschaft.
– NAG