Die Freiwillige Feuerwehr Kefenrod sieht sich derzeit mit einer schwierigen Situation konfrontiert: Es gibt weder ein Interesse noch eine Bereitschaft, die Wehrführung zu übernehmen. Dies könnte weitreichende Folgen für die Feuerwehr und die Gemeinde haben.
Gesellschaftlicher Trend zur Verantwortungsscheu
Die Probleme in der Freiwilligen Feuerwehr Kefenrod spiegeln einen größeren gesellschaftlichen Trend wider. Immer weniger Menschen sind bereit, Führungspositionen zu übernehmen, die mit Verantwortung und Einsatz verbunden sind. Dies führte dazu, dass die Einsatzabteilung der Feuerwehr Kefenrod, die aktuell 24 Mitglieder hat, mit der Feuerwehr in Bindsachsen fusioniert werden könnte.
Wehrführer Burkhard Reutzel, der seit drei Amtszeiten im Amt ist, wird zum Ende seiner dritten Wahlperiode im Jahr 2025 nicht mehr zur Verfügung stehen. Auch sein Stellvertreter Alexander Kehm kann aus persönlichen Gründen nicht wieder kandidieren. Solche Bedingungen zeigen, wie wichtig das Engagement und die Rekrutierung neuer Führungskräfte für lokale Organisationen geworden sind.
Die Auswirkungen auf die Gemeinschaft
Die Zusammenlegung der Einsatzabteilungen könnte nicht nur die Feuerwehrmitglieder betreffen, sondern auch die gesamte Gemeinschaft in Kefenrod und Bindsachsen. Bürgermeisterin Kirsten Frömel informiert, dass der Gemeindevorstand die Verwaltung gebeten hat, die notwendigen Formalitäten zu prüfen, um diese Fusion zu realisieren und eventuell auch die Satzung anzupassen.
Zusätzlich ist der Bau eines gemeinsamen Feuerwehrhauses im Gespräch, da beide Standorte bauliche Mängel aufweisen. Laut einer Machbarkeitsstudie könnte es schwierig sein, von einem gemeinsamen Standort die erforderlichen Einsatzzeiten einzuhalten, da im Notfall eine Reaktionszeit von maximal zehn Minuten gefordert ist.
Gegenseitige Vorteile der Zusammenlegung
Die Feuerwehr Bindsachsen operiert derzeit mit einer Stabilität von etwa 28 bis 30 Mitgliedern und hat die Wehrführung gesichert. Im Falle einer Zusammenlegung würden die jeweiligen Amtszeiten neu gewählt werden müssen, was für die Mitglieder auch eine Chance darstellt, ihre Fachkompetenz und Einsatzbereitschaft einzubringen.
Bereits seit Jahren arbeiten die Feuerwehren in Kefenrod und Bindsachsen bei Einsätzen zusammen. Die Fusion könnte daher eine sinnvolle Weiterentwicklung darstellen, die den Feuerwehrleuten ermöglichen würde, effizienter zu trainieren und gemeinsam an Einsätzen teilzunehmen.
Aktionen zur Mitgliederwerbung
Um weiteres Personal zu gewinnen, hat die Feuerwehr in Kefenrod bereits diverse Aktionen gestartet, um auf die Problematik aufmerksam zu machen und neues Interesse zu wecken. Reutzel und seine Kameraden bemühen sich, neues Leben in die Wehren zu bringen, während sie gleichzeitig die Herausforderungen in der Feuerwehrstruktur thematisieren.
Das Beispiel der Feuerwehr Kefenrod zeigt, dass die Neugewinnung von Mitgliedern und Führungskräften nicht nur eine lokale Angelegenheit ist, sondern ein bundesweites Anliegen, das die vor allem jungen Menschen betrifft. Es ist von großer Bedeutung, die positiven Aspekte des Engagements in der Feuerwehr hervorzuheben, um langfristig eine stabile und einsatzbereite Feuerwehr aufrechtzuerhalten.
– NAG