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Eigenheim trotz Zinssteigerung: 12 Wege für Familien im Umland

Angesichts steigender Immobilienpreise und gestiegener Zinsen scheinen viele von ihrem Traum vom Eigenheim weiter entfernt denn je. Vor allem junge Familien sind hiervon stark betroffen, was die Suche nach einem passenden Zuhause in Großstädten zu einer echten Herausforderung macht. Trotz dieser widrigen Umstände gibt es Lichtblick: Eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts empirica, durchgeführt im Auftrag der LBS, hat aufgedeckt, wie auch Haushalte mit einem durchschnittlichen Einkommen ihre Traumimmobilie erlangen können. Hierzu wurden insgesamt zwölf Strategien identifiziert, die aufzeigen, wie der Weg ins Eigenheim machbar ist.

Steigende Preise und stagnierende Einkommen sind die Hauptfaktoren, die den Wohnungserwerb in Deutschland zu einer anspruchsvollen Aufgabe machen. Übermäßiger Zuzug in städtische Gebiete verschärft die Situation, während gleichzeitig Bauland knapp ist und die Baukosten in die Höhe schießen. Besonders betroffen sind Familien, die versuchen, ein angemessenes Zuhause zu finden, das sowohl ihrem finanziellen Rahmen als auch ihren Wohnbedürfnissen entspricht.

Strategien für den Eigentumserwerb

Die empirica-Studie „Typologie der Ausweichstrategien beim Erwerb von Wohneigentum“ bietet wichtige Einblicke. Ein zentrales Ergebnis zeigt, dass potenzielle Käufer bereit sind, Abstriche zu machen und Geduld an den Tag zu legen, um ihre Wohnträume zu realisieren. Viele Kaufinteressierte verzichten beispielsweise auf günstige Ausstattungen oder nehmen einen höheren Sanierungsbedarf in Kauf, um in einer attraktiven Lage zu bleiben. Einige sehen es als Option, zunächst eine kleinere Wohnung zu erwerben, die über ähnliche Merkmale wie ein Eigenheim verfügt.

Darüber hinaus gibt es Käufer, die bewusst aus der Stadt zurückkehren und sich am Land niederlassen. Dort sind Eigenheimpreise häufig niedriger, je weiter man sich von urbanen Zentren entfernt. Ein weiterer Weg, um Kosten zu sparen, ist der Erwerb von Grundstücken oder Immobilien von Familienangehörigen zu einem reduzierten Preis. Diese Sparguthaben können dann in Renovierungen fließen, um den eigenen Wünschen gerecht zu werden.

Kosten senken und alternative Modelle

Eine häufige Strategie in der aktuellen Immobilienlandschaft ist der Kauf sanierungsbedürftiger Immobilien. Hier wählen Käufer entweder den direkten Einsatz, um Handwerkerkosten zu sparen, oder schieben umfassende Renovierungen über die Jahre hinweg auf, um zunächst das Geld für den Kauf zusammenzubekommen. Es gibt auch kreative Lösungsansätze, wie zum Beispiel der Erwerb eines Hauses auf einem Erbpachtgrundstück. Diese Möglichkeit reduziert die Kosten für den Grundstückskauf, was finanziellen Spielraum für individuelle Anpassungen schafft.

Das Teilen einer Immobilie mit einer Vertrauensperson bietet zudem eine praktische Lösung. Dabei kann man alleine wohnen und dem Miteigentümer eine Miete zahlen. Diese Methode gibt Käufern die Freiheit, im größeren Wohnraum leben zu können, ohne das gesamte finanzielle Risiko tragen zu müssen.

Ein weiteres wegweisendes Konzept ist die Erhöhung des persönlichen Budgets. Käufer sind bereit, auf andere geplante Ausgaben zu verzichten oder suchen Finanzhilfen durch vorgezogene Erbschaften oder höhere Darlehen. Diese Flexibilität ist entscheidend, um bei der Immobiliensuche weniger Kompromisse eingehen zu müssen.

Wichtige Erkenntnisse

Die LBS-Serie „Eigentum? Geht doch!“ beleuchtet die zwölf Strategien näher und vermittelt wertvolle Informationen, wie auch Normalverdiener den Sprung ins Eigenheim wagen können. Diese Erkenntnisse sind besonders relevant in einer Zeit, in der finanzielle Zugänglichkeit und Unterstützung für Wohnräume gefragter denn je sind. Die Herausforderungen sind groß, doch durch kreative Ansätze und Entgegenkommen lassen sich Lösungen finden, die es mehr Menschen ermöglichen, ihre Wohnträume zu verwirklichen.

Hintergrundinformationen zur aktuellen Immobilienmarkt-Situation

Der Immobilienmarkt in Deutschland zeigt seit Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung. Der zunehmende Zuzug in städtische Gebiete, bedingt durch eine wachsende Erwerbsbevölkerung und hohe Lebensqualität, sorgt dafür, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt. Gleichzeitig beeinflussen zunehmende Baukosten und eine gleichzeitig hohe Nachfrage nach Bauland die Preisentwicklung. Laut dem Statistischen Bundesamt stiegen die Wohnungspreise seit 2010 kontinuierlich. Die durchschnittlichen Kaufpreise für Wohnimmobilien haben sich in den urbanen Zentren nahezu verdoppelt, was insbesondere für junge Familien eine erhebliche finanzielle Belastung darstellt (Statistisches Bundesamt).

Aktuelle Statistiken und Daten zur Immobilienfinanzierung

Im Hinblick auf die Finanzierung von Immobilien ist ein signifikanter Anstieg der Hypothekenzinsen zu verzeichnen. Im Jahr 2022 lag der durchschnittliche Zinssatz für ein 10-jähriges Festdarlehen bei etwa 3 %, was einen Anstieg von über 2 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Laut einer Umfrage von Baufi24, die im Mai 2023 durchgeführt wurde, gaben 65 % der Befragten an, dass sie aufgrund der gestiegenen Zinsen bei ihren Kaufentscheidungen vorsichtiger geworden sind. Darüber hinaus hat die Deutsche Bundesbank berichtet, dass im Jahr 2022 rund 30 % der Immobilienkäufe durch eigenkapitalstarke Käufer finanziert wurden, die weniger auf Kredite angewiesen sind (Deutsche Bundesbank).

Historische Parallelen am Immobilienmarkt

Ein ähnliches Szenario ereignete sich in Deutschland zu Beginn der 2000er Jahre. Damals stiegen die Immobilienpreise in vielen Ballungszentren, während die Kaufkraft der Bevölkerung stagnierte. Diese Periode war geprägt von einer hohen Nachfrage nach Wohnraum durch Zuwanderung und einer begrenzten Neubautätigkeit. Die Reaktionen der Käufer ähneln den heutigen Strategien der Kompromissbereitschaft, wobei viele auf älteren Wohnraum mit Sanierungsbedarf zurückgriffen, um im gewünschten Standort einen Wohnsitz zu erlangen.

Die Auswirkungen auf die soziale Struktur sind vergleichbar. Viele Familien mussten sich auf Vororte oder weniger gefragte Gebiete zurückziehen, um sich Eigenheimpreise leisten zu können. Auch damals wurden alternative Finanzierungsmodelle wie das Miteigentum und Erbpacht immer beliebter, was zeigt, wie sich Käufer an veränderte Marktbedingungen anpassten (Welt.de).

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