Finanzen

„Ross Gerber: Ehemaliger Tesla-Befürworter zieht drastische Konsequenzen“

Investor Ross Gerber hat am 8. September 2024 massenhaft Tesla-Aktien verkauft und den Konzern als "Sumpf" bezeichnet, nachdem er seine ehemals optimistische Haltung aufgrund sinkender Verkaufszahlen und wachsender Skepsis gegenüber CEO Elon Musk aufgegeben hat.

Der Name Ross Gerber war lange Zeit untrennbar mit Tesla verbunden. Als einer der ersten Investoren in das Unternehmen tüftelte er an der Idee, dass Elektroautos die Zukunft des Automobilmarkts repräsentieren. Doch seine Begeisterung hat sich in eine kritische Haltung gewandelt. In den letzten Monaten hat Gerber auffällig viele Tesla-Aktien verkauft und sich als skeptischer Beobachter des Unternehmens positioniert. Die bittersüße Wandlung eines ehemaligen Tesla-Fans hin zu einem scharfen Kritiker weckt Interesse und zeigt die aktuellen Herausforderungen des Autoherstellers auf.

Der CEO von Gerber Kawasaki Wealth & Investment Management blickt mit Sorgen auf die Zukunft des Unternehmens. Seine Verkaufsentscheidungen sind nicht nur Ausdruck seines persönlichen Wandels, sondern auch eine klare Reaktion auf die geschäftliche Entwicklung von Tesla. Er erklärte in einem Interview, dass er seit November letzten Jahres etwa die Hälfte seiner Tesla-Anteile, im Wert von rund 60 Millionen US-Dollar, abgestoßen hat. Gerber äußert Bedenken, dass die Marke ihre Exzellenz im Bereich Fahrzeugverkäufe überschreitet und sieht einen Rückgang in den Verkaufszahlen als besorgniserregend an.

Verluste und Verlustängste bei Tesla

In einem Interview mit Business Insider hebt Gerber hervor, dass sein Vertrauen in Tesla’s Fähigkeit, die gesteckten Verkaufsziele zu erreichen, gesunken ist. Er betont, dass immer mehr seiner Kunden darum bitten, ihre Tesla-Aktien aus den Portfolios zu entfernen, da sie den Wunsch hegen, „nichts mit Elon zu tun haben“. Die Sorgen sind nicht unbegründet. Gerber bemerkt, dass der Gebrauchtwagenmarkt bereits mit alten Tesla-Modellen überflutet ist, deren Wert rapide sinkt. Er hat selbst zwei seiner Fahrzeuge verkauft und spricht aus eigener Erfahrung, wenn er auf das anhaltende Desinteresse hinweist.

Die Probleme ziehen sich jedoch nicht nur durch die Fahrzeugverkäufe. Auch bezüglich der aufkommenden Technologien, wie der geplante humanoide Roboter und das selbstfahrende Auto, zeigt sich Gerber wenig optimistisch. Er ist überzeugt, dass die breite Nachfrage nach solchen Innovationen ausbleiben wird. „Wer würde einem Roboter von Elon Musk vertrauen?“ fragt er rhetorisch und suggeriert, dass Musk trotz seiner bisherigen Erfolge an Glaubwürdigkeit verloren hat.

Ein Bild des Mangels an Vertrauen

Das Vertrauen in CEO Elon Musk ist für Gerber stark geschwunden. Schon früh stellte er fest, dass Musk ein unangenehmes Gefühl hinterließ, das durch dessen persönlichen Skandale und wirtschaftlichen Entscheidungen verstärkt wurde. Der Kauf von Twitter, das heute als X bekannt wird, war für Gerber das letzte Signal, dass seine Alarmglocken läuteten. Musk werde oft als genial, aber auch als unberechenbar angesehen, was für viele Investoren ein besorgniserregendes Kombinationspaket darstellt.

Gerbers Bedenken enden nicht bei Musk. Auch die politische Verbindung zu Donald Trump sieht er als großes Problem: „Trump ist das Schlimmste, was man sich für Tesla wünschen kann“, äußerte er. Er sieht durch Trumps Einfluss keine positiven Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Verkaufszahlen.

Aktuelle Zahlen zu Tesla-Akten zeigen ebenfalls eine abnehmende Stimmung. Der Kurs liegt derzeit bei 230,17 US-Dollar und ist in diesem Jahr um mehr als sieben Prozent gefallen. Gerber schlägt vor, dass der wahre Wert bei ungefähr 180 US-Dollar liege und warnt vor einem möglichen weiteren Rückgang von etwa 15 Prozent in den kommenden Monaten. Diese Einschätzung wird durch weitergehende Analysen gestützt: Nur 10 von 31 Experten empfehlen den Kauf der Aktie; der Rest ist skeptisch.

Die Sorgen rund um den Elektroauto-Pionier bestehen also nicht isoliert. Sie spiegeln sowohl die Herausforderungen wider, die Tesla in einem wettbewerbsintensiven Markt mit sich bringt, als auch das dramatische Umdenken eines Investors, der einst als glühender Verfechter galt. Die dynamischen Veränderungen in der Unternehmensführung und der Marktstellung laden ein, die Strategie sowie die langfristigen Ziele von Tesla noch einmal zu hinterfragen.

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