Steuerklassenreform: Wie sich das Ehegattensplitting für Paare ändert
Die geplante Reform der Steuerklassen und des Ehegattensplittings hat weitreichende Auswirkungen auf die finanzielle Situation von Ehepaaren. Finanzminister Christian Lindner hat einen Haushaltsentwurf für das Jahr 2025 vorgestellt, der unter anderem Steuerentlastungen vorsieht. Ein zentraler Punkt der Reform ist die Abschaffung der Steuerklassen III und V zugunsten einer einheitlichen Besteuerung nach Klasse IV.
Warum die Änderung wichtig ist
Die aktuelle Regelung des Ehegattensplittings führt oft zu einer Benachteiligung von Frauen, die weniger verdienen als ihre Ehemänner. Durch die Umstellung auf Steuerklasse IV soll ein Anreiz geschaffen werden, dass beide Partner gleichermaßen am gemeinsamen Einkommen beteiligt werden. Dies könnte dazu führen, dass mehr verheiratete Frauen in den Arbeitsmarkt einsteigen und so ihre finanzielle Unabhängigkeit stärken.
Neue Regelung: Was ändert sich für Ehepaare?
Bisher konnten Ehepaare zwischen verschiedenen Steuerklassenkombinationen wählen, die sich unter anderem in der Höhe der abzuführenden Lohnsteuer unterschieden. Mit der Abschaffung der Steuerklassen III und V bedeutet die Umstellung auf Klasse IV keine Steuererhöhung, sondern eine gerechtere Verteilung der Steuerlast. Der Zeitpunkt, zu dem die steuerliche Entlastung spürbar wird, verschiebt sich je nach gewählter Kombination.
Auswirkungen der Reform
Experten warnen jedoch vor möglichen Folgen für Familien, da die Änderung des Ehegattensplittings die finanzielle Situation von Paaren beeinflussen könnte. Es wird darauf hingewiesen, dass die Abschaffung des Splittings Frauen im Falle einer Trennung finanziell benachteiligen könnte, da sie im Laufe ihrer Beziehung weniger Rücklagen bilden konnten. Dies könnte sich auch auf ihre Rentenansprüche und das Risiko von Altersarmut auswirken.
Fazit
Die Reform der Steuerklassen und des Ehegattensplittings ist ein wichtiger Schritt zur gerechteren Verteilung der Steuerlast und zur Förderung der Erwerbstätigkeit von Frauen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die geplanten Änderungen in der Praxis auswirken und ob sie die angestrebten Ziele erreichen.
– NAG