Frankfurt (Oder)Umwelt

DB-Vorstand nutzt zumeist Bahn für Dienstreisen – GDL rechnet nach

Die Deutsche Bahn widerspricht den Vorwürfen des GDL-Vorsitzenden Claus Weselsky, dass ihre Vorstände für Dienstreisen selten die Bahn nutzen, und betont, dass diese in der Regel klimafreundlich reisen, was besonders wichtig für das öffentliche Image der Deutschen Bahn ist.

Debatte über umweltfreundliche Dienstreisen bei der Deutschen Bahn

Die Diskussion über die Reisegewohnheiten der Führungskräfte der Deutschen Bahn AG hat durch einen öffentlichen Schlagabtausch zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und dem Unternehmen erneut an Fahrt aufgenommen. Besonders im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz gewinnt dieses Thema an Bedeutung.

Forderungen der GDL zur Führungskultur

Claus Weselsky, der Vorsitzende der GDL, äußerte kürzlich in einem Interview mit der „Welt“ seine Bedenken hinsichtlich der Reisepraktiken innerhalb der DB. Er plädiert für eine „neue Führungskultur“ und fordert, dass die Führungskräfte gezwungen werden sollten, ihre Dienstreisen überwiegend mit der Bahn zu absolvieren. Weselsky argumentiert, dass es unerlässlich sei, dass die Entscheidungsträger die Herausforderungen erfahren, vor denen ihre Mitarbeitenden stehen. Dies könnte ihrer Meinung nach das Verständnis für betriebliche Abläufe und die Belange der Angestellten fördern.

Stellungnahme der Deutschen Bahn

Die Antwort der Deutschen Bahn ließ nicht lange auf sich warten. Ein Sprecher des Unternehmens wandte sich an die Presse und wies die Vorwürfe von Weselsky zurück. Laut den Aussagen des Sprechers nutzen die Vorstände der DB „fast immer die klimafreundliche Bahn“ bei ihren Dienstreisen in Deutschland. Für längere Strecken legen die Vorstände demnach eine beachtliche Anzahl von Kilometern auf der Schiene zurück. Dies bekräftigt das Engagement des Unternehmens für umweltfreundliche Mobilität.

Einen Überblick über Reisegewohnheiten

Interessant ist, dass für kürzere Fahrten, etwa innerhalb großer Städte wie Berlin oder Frankfurt, die DB-Vorstände auch auf einen Firmenfahrzeugpool und Fahrer zurückgreifen können. Dies wirft die Frage auf, inwiefern der Einsatz von Fahrzeugen im Vergleich zur Nutzung von Zügen im Sinne der Umweltbilanz steht. Nur in absoluten Ausnahmefällen, wie bei unvorhergesehenen äußeren Umständen oder Zeitdruck, kommen Flüge ins Spiel.

Auswirkungen auf die öffentliche Wahrnehmung

Solche Debatten haben direkte Auswirkungen auf die Wahrnehmung der Deutschen Bahn in der Öffentlichkeit, besonders im Hinblick auf das Engagement für den Klimaschutz. Mit der zunehmenden Sensibilisierung für ökologische Themen ist es wichtig, dass Unternehmen ihren Führungsanspruch ernst nehmen und transparent kommunizieren, wie sie angesichts der Herausforderungen der Zeit agieren.

Die Reaktionen auf diese Diskussion könnten auch weitreichende Konsequenzen für die zukünftige Fahrplangestaltung und die betriebliche Praktiken innerhalb der Deutschen Bahn haben. Die Branche ist gefordert, nicht nur in Bezug auf Effizienz und Kundenzufriedenheit, sondern auch in der Frage, wie sie ihre Vertrauensbasis bei den Mitarbeitenden und der Öffentlichkeit stärken kann.

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