Frankfurt (Oder)

Der neue Glanz des Schriftzugs: Würde des Menschen in der Paulskirche

Am 02. September 2024 präsentierten Hessens Justizminister Christian Heinz und Oberbürgermeister Mike Josef den restaurierten Schriftzug „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ in der Paulskirche in Frankfurt, um die Bedeutung der Menschenwürde und demokratischen Werte in der heutigen Gesellschaft zu betonen, besonders angesichts aktueller Herausforderungen für die Demokratie.

Ein neuer Glanz für einen zentralen Rechtsgrundsatz: der Schriftzug „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ erstrahlt nun in der Paulskirche in Frankfurt. Der Hessische Justizminister Christian Heinz und Oberbürgermeister Mike Josef haben am 2. September 2024 diese symbolträchtige Restaurierung präsentiert. Der Schriftzug, der über den Sommer hinweg restauriert wurde, hat seinen ersten öffentlichen Auftritt nach der Instandsetzung gefeiert.

Der Schriftzug hat eine lange Geschichte, die eng mit dem Wirken von Fritz Bauer, einem der bedeutendsten Generalstaatsanwälte der Nachkriegszeit, verbunden ist. Bauer war ein unermüdlicher Kämpfer für die Menschenwürde und die Werte der Demokratie. Justizminister Heinz würdigte Bauers Erbe und betonte die Bedeutung des Schriftzugs: „Es ist wichtig, für die Werte, die unsere Demokratie ausmachen, konsequent einzutreten und sie nach außen zu tragen. Dieser Ansatz ist aktueller denn je.“

Der Symbolgehalt des Schriftzugs

Ursprünglich wurde der Schriftzug im Zuge der Initiative von Fritz Bauer an der Staatsanwaltschaft Frankfurt installiert. Im Juli 2024 wurde er abmontiert, um gereinigt und restauriert zu werden. Nach Abschluss dieser Arbeiten wird er nun wieder ausgestellt – und das in einem der historisch bedeutendsten Gebäude der deutschen Demokratie, der Paulskirche. Oberbürgermeister Josef betonte, dass es mit dieser Ausstellung wichtig sei, die Würde des Menschen nicht in den Hintergrund geraten zu lassen und sie weiterhin in der Öffentlichkeit sichtbar zu halten.

Während der Bauarbeiten am neuen Justizgebäude soll dieser bedeutende Satz Erinnerungen und Diskussionen anregen und gleichzeitig auf die vorherrschenden Bedrohungen der Demokratie hinweisen. „Die Würde des Menschen“ ist ein Grundrecht und Kern der deutschen Verfassung, und die demokratischen Strukturen müssen immer wieder in Erinnerung gerufen und geschützt werden.

Behördenvertreter und engagierte Bürger haben sich gemeinsam dafür eingesetzt, diesen Schriftzug nicht in einem Depot verschwinden zu lassen. Die Anregung, ihn während der Bauarbeiten öffentlich zu zeigen, kam insbesondere vom Förderverein Fritz-Bauer-Institut. Die Initiative fand großen Anklang und wurde schnell umgesetzt.

Engagement für die Demokratie

Zusätzlich zu den Feierlichkeiten um den Schriftzug gibt es auch eine besondere Aktion, die die Werte der Demokratie aufgreift. Die Frankfurter Agentur Nordisk Büro Plus hat ein T-Shirt mit dem Aufdruck „ART. 1 GG“ entworfen, das für 15 Euro erhältlich sein wird. Der Erlös der Aktion fließt zu gleichen Teilen an zwei Projekte des Demokratiezentrums Hessen sowie an eine Beratungsstelle für Opfer von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Frankfurt.

Die Agenturinhaber, Frank Lottermann und Lorenzo Bizzi, betonen die Relevanz demokratischer Werte in ihrer Arbeit. „Für uns sind Demokratie und Freiheit nicht nur Schlagworte, sondern zentrale Elemente unserer täglichen Arbeit. Die Möglichkeit, Teil dieser solidarischen Aktion zu sein, war für uns eine Ehre“, erklärt Lottermann.

Diese Initiativen und der neu gestaltete Schriftzug verdeutlichen, wie wichtig der Schutz der Menschenwürde in der heutigen Zeit bleibt. Angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen, die die Demokratie bedrohen, sind solche Zeichen deutlich erkennbar und tragen zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts bei.

Fritz Bauer, der als einer der Schlüsselfiguren in der deutschen Rechtsgeschichte gilt, stellte bereits in der Nachkriegszeit die Menschenwürde ins Zentrum seines Schaffens. Seine Botschaft bleibt auch in der heutigen Zeit von größter Bedeutung, da Extremismus und Fanatismus in verschiedenen Formen immer noch eine ernsthafte Bedrohung für die demokratischen Prinzipien darstellen, die er so leidenschaftlich verteidigt hat.

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