Frankfurt (Oder)

Frankfurter Großkontrolle: Stadtpolizei und Ordnungsamt im Einsatz

Großkontrollen des Frankfurter Ordnungsamtes und der Stadtpolizei am Freitagabend in Sachsenhausen führten zur Überprüfung von mindestens 16 Gastronomiebetrieben aufgrund zahlreicher Beschwerden über Lärmbelästigung und Hygienemängel, wobei mehrere Betriebe aufgrund gravierender Verstöße vorübergehend geschlossen werden mussten.

Am Freitagabend rollte eine massive Kontrolle in Frankfurt-Sachsenhausen an, die die Stadtpolizei, Zollbeamte und Vertreter der Gewerbeaufsicht zusammenbrachte. Rund 30 Einsatzkräfte waren am Haupteingang des Frankfurter Ordnungsamtes versammelt, bereit, eine Vielzahl von Gaststätten auf Herz und Nieren zu prüfen. Vor allem das Ordnungsamt war besorgt über die jüngsten Beschwerden aus der Nachbarschaft, die sich gegen übermäßigen Lärm vor vielen Lokalen richteten. Das Ordnungsamt, vertreten durch Michael Jenisch, wies darauf hin, dass die genaue Standorte der Kontrolle geheim gehalten wurden, um ein rechtzeitiges Handeln der Betreiber zu verhindern.

„Wenn sich das herumspricht, ist es immer schlecht. Dann ist plötzlich alles in Ordnung, wenn wir kommen“, erklärte Jenisch. Daher war es unerlässlich, die Kontrollen anonym zu führen, um tatsächlich auf Missstände aufmerksam zu werden. Die Stadt Frankfurt führt regelmäßig derartige Maßnahmen durch. „Drei Mal im Jahr finden solche Großkontrollen statt“, stellte Annette Rinn, die Ordnungsdezernentin, fest.

Die Realität in der Gastronomie

Die Einsätze sind nicht nur Routine, sondern auch eine Reaktion auf die Entdeckungen, die in der Vergangenheit gemacht wurden. Stefan von Wangenheim, Pressesprecher des Dezernats, betonte: „Sie glauben nicht, was wir in den vergangenen Jahren schon alles gefunden haben.“ Ein Beispiel war der Fund von vier Kilogramm Thunfisch in einer Küche, die in einem bedenklichen Zustand war. „Hier stellt man sich die Frage, was der Betreiber damit vorhat“, meinte von Wangenheim sarkastisch.

Die Beamten machten sich dann in Kolonnen quer durch die Stadt auf den Weg nach Alt-Sachsenhausen. Dort angekommen, splitten sich die Prüfer in Teams auf, um verschiedene Lokale gleichzeitig zu überprüfen. Eine der ersten Adressen war eine Shishabar, wo die Beamten die Ausweise der Gäste inspizierten, um sicherzustellen, dass das Jugendschutzgesetz eingehalten wurde. In dieser Bar schien alles in Ordnung zu sein: Alle Anwesenden waren volljährig und der Lebensmittelkontrolleur äußerte sich positiv über die allgemeinen Bedingungen.

Doch ein Zollbeamter entdeckte, dass der Betreiber Tabak in offenen Packungen angeboten hatte, was gegen den Kleinverpackungszwang verstoßen könnte. „In einer Bar dürfen ja auch nicht Zigaretten einzeln verkauft werden“, erklärte Stadtpolizist Gransow. Darüber hinaus hatte der Betreiber den behördlichen Auflagen hinsichtlich Kohlenmonoxid-Meldern nicht nachgekommen.

Die Suche nach Mängeln führte die Beamten weiter in die Frankensteiner Straße, wo die Situation in einer anderen Bar ernstere Konsequenzen nach sich zog. Hier wurden gravierende Hygienemängel festgestellt, wie vermüllte Eismaschinen und dreckige Wände. Lebensmittelkontrolleur Klein war unzufrieden mit dem Zustand der Küche. „Der Eisschrank ist völlig versifft“, sagte Klein und forcierte, dass der Betrieb sofort geschlossen wird, bis alle Mängel behoben sind.

Der Einsatz dauerte insgesamt drei Stunden und offenbarte zahlreiche Verstöße: Mehrere Geldspielautomaten wurden versiegelt, und illegale Aufenthalte wurden festgestellt. In einer Gaststätte fanden die Beamten heraus, dass hochpreisiges Bier auf der Karte angeboten, jedoch wesentlich billigeres Bier ausgegeben wurde. Diese Feststellungen verdeutlichen nicht nur die Notwendigkeit solcher Kontrollen, sondern werfen auch ein Licht auf die Schattenseite der Gastronomie in Frankfurt.

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