Hochwasser und Blutsauger: Ein ungewöhnliches Jahr für die Schnakenbekämpfung
Der Sommer 2022 bringt nicht nur Sonnenschein und warme Temperaturen, sondern auch eine unerwartet hohe Anzahl von Schnaken, die sich im feuchtwarmen Klima rund um den Rhein besonders wohlfühlen. Diese lästigen Blutsauger machen derzeit nicht nur Ausflüglern und Restaurantbesuchern, sondern auch Festgästen und Campern das Leben schwer, wenn sie sich ungeschützt in der Nähe des Flusses aufhalten. Die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) spricht sogar von einem Mückenjahr, das nur alle paar Jahrzehnte vorkommt.
Die Kabs, gegründet im Jahr 1976, setzt sich aus fast 100 Gemeinden, Städten und Kreisen entlang des Oberrheins zusammen und hat die Aufgabe, die Larven der Stechmücken in den Uferzonen zu bekämpfen. Mit Hilfe von mikrobiologischen Präparaten und einer ökologisch ausgerichteten Bekämpfungsstrategie gelingt es der Schutztruppe, die Brut der Schnaken erfolgreich zu reduzieren. Durch den Einsatz des B.t.i.-Wirkstoffs (Bacillus thuringiensis israelensis) können in normalen Jahren bis zu 95 Prozent der Larven unschädlich gemacht werden.
Der unerwartete Anstieg der Schnakenpopulation in diesem Jahr wirkt sich nicht nur auf das Freizeitverhalten der Menschen aus, sondern verursacht auch zusätzliche Kosten. Für die etwa 2,7 Millionen Anwohner in Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, die im Kabs-Gebiet leben, bedeutet dies eine finanzielle Belastung von rund 1,30 Euro pro Jahr und Anwohner. Trotz der Herausforderungen, die das außergewöhnliche Mückenjahr mit sich bringt, arbeiten die Schnakenbekämpfer unermüdlich daran, die Plage unter Kontrolle zu halten und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.
– NAG