Frankfurt (Oder)

Valentinstag: Aufklärung statt Rosen – Hilfe für Frauen im ländlichen Raum

Jede vierte Frau in Deutschland erleidet Gewalt in ihrer Beziehung; zum Valentinstag klärt Miriam Peters von Landgrazien über häusliche Gewalt im ländlichen Raum auf und bietet betroffenen Frauen und Kindern anonyme Beratung an, um ihnen zu helfen, die Red Flags zu erkennen und Unterstützung zu finden.

Jede vierte Frau, die zwischen 16 und 85 Jahren alt ist, hat schon einmal Gewalt in einer Partnerschaft erlebt. Dieser alarmierende Fakt lenkt die Aufmerksamkeit auf die dringende Notwendigkeit, das Thema Partnerschaftsgewalt zu enttabuisieren und betroffene Frauen zu unterstützen. Anlässlich des Valentinstags setzen sich die Alltagsfeministinnen für Aufklärung ein – keine Rosen, sondern Informationen und Hilfe stehen im Mittelpunkt.

Ein zentraler Bestandteil dieser Initiative ist das Gespräch mit Miriam Peters von den Landgrazien, einer Organisation, die sich der Unterstützung von Frauen und Kindern in ländlichen Gebieten widmet. In diesen Regionen, wo das Thema häusliche Gewalt häufig als tabu gilt, fährt Peters mit einem umgebauten Bus durch Dörfer und bietet anonyme Beratungen an. Ihre Arbeit ist immens wichtig, denn viele Frauen, darunter über 80-Jährige, äußern den Autspruch: „Jetzt reicht’s!“ Sie möchten ihre Situation ändern, haben jedoch oft finanzielle Abhängigkeiten, die einen Ausstieg aus der Gewaltspirale erschweren.

Gefahren erkennen und unterstützen

Ein Schlüsselthema ihrer Arbeit ist das Erkennen von Warnsignalen, die auf potenzielle Gewalt bei einem Partner hinweisen. Miriam Peters erläutert unter anderem, dass ein gemeinsames Konto in einer Beziehung riskant sein kann, da es oft die Abhängigkeit von dem gewalttätigen Partner verstärkt. Zudem wird das Gewaltschutzgesetz kritisch betrachtet: Es wird als nicht ausreichend wahrgenommen, um den tatsächlichen Bedürfnissen der Betroffenen gerecht zu werden.

Diese Erkenntnisse sind nicht nur für die Opfer von Bedeutung, sondern auch für das Umfeld, das oft nicht weiß, wie es helfen kann. Informationen über Hilfsangebote, das Hilfetelefon unter der Nummer 116 016 und viele weitere Beratungsstellen können entscheidend sein, um Frauen aus gewalttätigen Beziehungen zu helfen und sie auf den Weg zu einem selbstbestimmten Leben zu unterstützen.

Miriam Peters und ihr Team sind unermüdlich aktiv, um in ländlichen Gebieten endlich das Gespräch über häusliche Gewalt zu eröffnen und eine Anlaufstelle für Frauen zu bieten, die in einer ausweglosen Situation festsitzen. Es ist eine wichtige Initiative, die nicht nur individuelle Schicksale berücksichtigt, sondern auch aufzeigt, wie nachhaltig eine Sensibilisierung für dieses Thema wirken kann.

Interessierte haben die Möglichkeit, sich aktiv an dieser Diskussion zu beteiligen oder mehr über Coaching-Angebote zu erfahren. Rückmeldungen, Themenwünsche oder Coaching-Anfragen können über die E-Mail-Adresse alltagsfeministinnen@rbb-online.de oder per WhatsApp an 0172 395 92 51 gesendet werden.

Die Bemühungen von Landgrazien beschränken sich nicht nur auf persönliche Beratungen. Auch die Online-Präsenz auf Plattformen wie Instagram bietet eine Vielzahl von Informationen und Möglichkeiten zu spenden, um die wertvolle Arbeit vor Ort zu unterstützen.

Zusätzlich zu diesen Informationsangebote rufen die Alltagsfeministinnen zur Teilnahme an Veranstaltungen wie der Tanzdemo „One Billion Rising“ auf, um das Bewusstsein weiter zu schärfen und Solidarität zu zeigen.

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