Der Mehrwert des Naturschutzes im Gewerbepark Breisgau
Der Gewerbepark Breisgau, gelegen auf dem ehemaligen Militärflugplatz Bremgarten, spielt eine entscheidende Rolle für den Schutz seltener Tierarten in der Region. Mit einer Fläche von 564 Hektar beherbergt er die größte zusammenhängende Wiesenlandschaft im Südlichen Oberrheingebiet zwischen Basel und Freiburg, die als wertvoller Lebensraum für bodenbrütende Vogelarten dient.
Schutzgebiet für bedrohte Vogelarten
Die Wiesenflächen und Hecken am Rande des Flugplatzes sind der Lebensraum für zahlreiche bedrohte Vogelarten wie die Grauammer. Diese Vogelart ist in Baden-Württemberg stark gefährdet und bildet hier in Eschbach das größte Vorkommen des Bundeslandes, mit rund 30 Brutpaaren von insgesamt nur 100 in der Region. Auch Arten wie Feldlerche, Schwarzkehlchen, Ortolan und die seltene Braunfleckige Beißschrecke profitieren von den Schutzmaßnahmen, die vor über zwei Jahrzehnten in Kraft traten.
Die Entwicklung des Gebietes und der Naturschutzmaßnahmen
Seit der Gründung des Gewerbeparks in den 1990er Jahren sind umfangreiche Untersuchungen durchgeführt worden, um die ökologischen Gegebenheiten der Wiesenflächen zu analysieren. Dies führte 1999 zur Ausweisung von 158 Hektar als Naturschutzgebiet und 109 Hektar als Landschaftsschutzgebiet. Das Gebiet ist zudem Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000, was seine Bedeutung unterstreicht.
Die Rolle der Landwirte und deren Pflegekonzept
Um die geschützten Flächen nachhaltig zu bewirtschaften, haben rund 15 Landwirte die Pflege nach den Vorgaben der Naturschutzbehörden übernommen. „Früher gab es eine einheitliche Mahd, heute haben wir unterschiedliche Mahdtermine, um Lebensräume für die geschützten Arten zu erhalten“, erklärt Gabriel Rösch von der Naturschutzbehörde. Diese Maßnahmen haben bereits positive Auswirkungen gezeigt: Die Brutgebiete der geschützten Vogelarten haben sich auf das gesamte Areal ausgeweitet.
Innovative Flächenbewirtschaftung
Recent initiatives haben ungenutzte Flächen um die Landebahn entsiegelt und mit heimischem Magerwiesensaatgut bestückt. Diese umweltfreundlichen Maßnahmen bieten nicht nur Rückzugsorte für die Tierwelt, sondern dienen auch als Ausgleichsfläche für weitere Bauprojekte, wie dem neuen SC-Stadion in Freiburg. Der Gewerbepark-Verbandsdirektor Markus Riesterer zeigt sich über die Erfolge der Naturschutzarbeit erfreut und betont die Bedeutung von gemeinsamem Engagement zwischen Naturschutzbehörden und lokalen Landwirten.
Fazit: Ein Modell für die Zukunft
Der Gewerbepark Breisgau steht exemplarisch für die gelungene Verbindung von wirtschaftlicher Nutzung und Naturschutz. Die Pflege der wertvollen Flächen bietet nicht nur einen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität, sondern zeigt auch, wie ökonomische Entwicklungen im Einklang mit ökologischen Belangen gestaltet werden können. Diese harmonische Koexistenz ist nicht nur ein Gewinn für die Tierwelt, sondern auch für die regionale Gemeinschaft und deren wirtschaftliche Perspektiven.
– NAG