Ein Ehepaar aus Müllheim hat jahrzehntelang die Geschichten jüdischer Menschen während der NS-Zeit recherchiert, doch die Taten der Täter blieben weitgehend unerforscht. In der Stadt am Markgräflerland herrscht stiller Widerstand gegen die Aufarbeitung. Inga und Rolf Schuhbauer dokumentierten die Schicksale der Ermordeten, stießen dabei jedoch auf Anfeindungen aus der Bevölkerung. Ihre Erkenntnisse über die Täter und die finsteren Machenschaften der Nazis wurden oft anonymisiert, da sie um ihre Sicherheit fürchteten. „Wir konnten es in diesem Müllheim aber nicht wagen, die Namen öffentlich auszusprechen“, erklärte Rolf Schuhbauer.
Die Stadt Müllheim plant nun endlich, ihre eigene dunkle Vergangenheit aufzuarbeiten. Ein externes Büro und Historiker werden beauftragt, die NS-Geschichte zu erforschen und die Machtergreifung der Nationalsozialisten in der Region zu beleuchten. Ziel ist es, 2026 eine Ausstellung im Markgräfler Museum zu präsentieren und die Ergebnisse in einem Buch festzuhalten. Rolf Schuhbauer hofft auf die Nennung der Täter, um die Wahrheit zu dokumentieren: „Sonst kann man es sein lassen, dann braucht man die Aufarbeitung nicht.“ Immerhin lautet das Motto: „Die Nazis waren hier sehr, sehr aktiv.“ Mehr dazu auf www.swr.de.