Neue Lösung für archäologische Funde in Eching
Einmalige archäologische Funde sorgten im Baugebiet Eching-West für Aufsehen. Nach intensiven Grabungen stieß man auf eine Vielzahl von Skeletten und anderen historischen Objekten. Doch wie geht es nun weiter mit diesen Funden? Die Kreisarchäologin Delia Hurka präsentierte dem Gemeinderat eine wegweisende Lösung.
Im Gegensatz zu früheren Regelungen, bei denen die Funde zwischen Grundstückseigentümer und Finder aufgeteilt wurden, gehört ab dem 1. Juli 2023 alles gefundene Material zu 100 Prozent dem Eigentümer des Grundstücks. Dies beinhaltet jedoch auch die Verantwortung für die korrekte Aufbewahrung und Pflege der Fundstücke, was besonders bei empfindlichen Materialien wie Stoff eine große Herausforderung darstellt.
Unter den entdeckten Objekten befinden sich rund 40 Kisten mit menschlichen Knochen, acht Kisten mit Tierknochen sowie Keramik, Metall und wertvolle Edelmetalle wie kleine Goldperlen und Goldblech aus der Zeit zwischen 2700 und 2200 vor Christus. Die archäologische Bedeutung dieser Funde ist enorm und verspricht spannende Erkenntnisse.
Drei verschiedene Möglichkeiten standen zur Auswahl, wie mit den Fundstücken weiterverfahren werden könnte. Die Experten empfahlen, das seit dem 1. Juli 2023 bestehende „Schutzregal“ zu nutzen. Dabei gehören die Objekte zwar dem Freistaat, bleiben jedoch in der Region, wo sie auch für die lokale Bevölkerung zugänglich sind. Eine andere Option wäre die Übergabe an die Archäologische Staatssammlung, jedoch wurde dies als ungünstig betrachtet, da die Objekte dort möglicherweise für immer verschwinden.
Die Mitglieder des Echinger Gemeinderats waren von dem Vorschlag überzeugt. Sie stimmten einstimmig dafür, das Landkreisdepot für archäologische Funde zu nutzen, um die sicherheit und öffentliche Zugänglichkeit der Funde zu gewährleisten. Kerstin Rehm (CSU) und Herbert Hahner (SPD) unterstützten den Vorschlag nachdrücklich und regten sogar an, Fotos von den Fundstücken anzufertigen, um Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, sich mit Archäologie und Geschichte zu beschäftigen.
Dank der einstimmigen Zustimmung des Gemeinderats ist nun ein wichtiger Schritt getan, um die archäologischen Schätze aus Eching der Öffentlichkeit zu präsentieren und damit das kulturelle Erbe der Region zu bewahren.
– NAG