Die Gemeinde Fahrenzhausen hat einen bedeutenden Schritt in Richtung erneuerbare Energien unternommen. Bei einer kürzlich abgehaltenen Informationsveranstaltung konnte das hohe Interesse der Bürger an Windkraftprojekten festgestellt werden. Die Veranstaltung, die in der Grundschule stattfand, erforderte sogar eine kurzfristige Erweiterung der Sitzplatzkapazitäten aufgrund der vielen Anmeldungen.
Bürgerengagement und Informationsbedarf
Bürgermeisterin Susanne Hartmann begrüßte die Anwesenden mit der Bitte um eine sachliche Diskussion. Sie betonte die Wichtigkeit von Transparenz und Bürgerbeteiligung. Diese Anliegen spiegelten sich auch in der regen Teilnahme wider: Rund 100 Bürger strömten herbei und stellten etwa 40 Fragen, die alle ausführlich beantwortet wurden. Die Veranstaltung zeigte deutlich, dass das Thema Windkraft in der Kommune nicht nur Vorgabe der Gemeinde, sondern auch ein Anliegen der Bevölkerung ist.
Geplante Windkraftanlagen und deren Bedeutung
Die Gemeinde verfolgt die ambitionierte Planung, bis 2027 eigene Entscheidungen über Erneuerbare-Energien-Anlagen zu treffen. In einer ersten Phase sollen maximal fünf Windkraftanlagen rund um Appercha errichtet werden. Jedes dieser Windräder soll eine Leistung von etwa sieben Megawatt (MW) haben und eine Höhe von 263 Metern erreichen. Die Planung sieht eine sogenannte „10H-Regelung“ vor, die verhindert, dass Windräder zu nah an Wohngebieten oder anderen sensiblen Arealen stehen.
Regionale Anbieter im Fokus
Besonders hervorzuheben ist das Bestreben der Gemeinde, regionale statt große, überregionale Firmen mit der Umsetzung der Windkraftprojekte zu beauftragen. Dies soll nicht nur die Akzeptanz der Anlagen fördern, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung der Region unterstützen. Auf die technischen Bedenken der Bürger über Rotorblätter und mögliche Lärmemissionen wurde eingegangen, sodass eine umfassende Aufklärung stattfand.
Gemeinderatsentscheidungen und zukünftige Schritte
Der Gemeinderat hat bereits in seiner letzten Sitzung über drei Windkraftanlagen abgestimmt. Diese sind Teil des langfristig geplanten Windkraftprojekts und sollen zwischen Kammerberg und Jarzt realisiert werden. Der Baubeginn wird für das dritte Quartal 2026 angestrebt. Ein wichtiges Detail bei dieser Planung ist der Erhalt landwirtschaftlicher Nutzfläche, der durch die Verwendung temporärer Flächen gewährleistet werden soll.
Fazit: Ein Schritt in die Zukunft der Energieversorgung
Die Informationsveranstaltung in Fahrenzhausen hat nicht nur die aktuelle Planung der Windkraftanlagen deutlich gemacht, sondern auch ein starkes Zeichen für das Engagement der Bürger gesetzt. Die Offenheit und Bereitschaft der Gemeinde, Fragen zu klären und Bedenken ernst zu nehmen, könnte der Schlüssel zu einer erfolgreichen Umsetzung der Windkraftprojekte sein. Mit dem Fokus auf regionale Anbieter sowie der intensiven Beteiligung der Bürger könnte Fahrenzhausen ein Vorbild für andere Gemeinden im Bereich der nachhaltigen Energiegewinnung werden.
– NAG
