Freising

Hochwasserhilfe in Freising: Solidarität und schnelle Maßnahmen nach der Katastrophe

Der Kreisausschuss Freising beschloss am 27. Juli 2024 umfangreiche Investitionen in Hochwasserschutzmaßnahmen, um die Region besser auf zukünftige Hochwasserereignisse vorzubereiten und den Einsatzkräften schnellere Reaktionsmöglichkeiten zu bieten.

Die Auswirkungen der Hochwasserkatastrophe im Juni 2024 sind nicht nur auf die betroffenen Haushalte beschränkt, sondern betreffen in erheblichem Maße auch die Helfer und die Verwaltung im Landkreis Freising. In einem jüngsten Treffen des Kreisausschusses standen mehrere Maßnahmen im Fokus, die sowohl den Einsatz der Helfer würdigen als auch die Krisenvorsorge für die Zukunft verbessern sollen.

Würdigung der Ehrenamtlichen

Ein zentrales Thema der Besprechung war die Planung eines Dankesfestes für die über 2000 ehrenamtlichen Helfer, die während der Hochwasserschutzmaßnahmen im Juni im Einsatz waren. Landrat Helmut Petz erklärte, dass ein Zelt für das Fest nach der Moosburger Herbstschau bereitstehen soll. Die geschätzten Kosten von 50.000 bis 120.000 Euro stießen jedoch auf kritische Stimmen aus der Politik, wobei Rainer Schneider von den Freien Wählern eine Obergrenze von 50.000 Euro vorschlug. „Das wäre immer noch genug, um unseren Dank auszudrücken, ohne die Firmen zu überfordern“, bemerkte Schneider. Schließlich wurde beschlossen, die Kosten auf diesen Betrag zu begrenzen.

Effiziente Entsorgung von Sandsäcken

Ein weiterer wesentlicher Punkt auf der Agenda war die effektive Entsorgung der mehr als 100.000 Sandsäcke, die im Juni eingesetzt wurden. Landrat Petz informierte, dass eine Fachfirma beauftragt wurde, um die nicht kontaminierten Sandsäcke für eine zukünftige Verwendung wiederaufzubereiten. Ölkontaminierte Sandsäcke hingegen werden von einer spezialisierten Firma entsorgt. In einer solidarischen Geste übernimmt der Landkreis die anfallenden Kosten für die Entsorgungsmaßnahmen, um die Gemeinden zu entlasten.

Investitionen in die Zukunft

Die Diskussion über eine schnellere Reaktion auf künftige Hochwasserereignisse führte zu einem Beschluss über die Anschaffung zusätzlicher Ausrüstungsgegenstände. Dazu gehören Abrollbehälter für Sandsäcke, die schnell an Einsatzorte transportiert werden können. Bei zahllosen Starkregenereignissen in der Vergangenheit wurde deutlich, dass die derzeitigen Kapazitäten nicht ausreichen. Die Investitionen in einen neuen Teleskoplader und zusätzliche mobile Hochwasserschutzsysteme sollen künftig eine schnelle Gefahrenabwehr gewährleisten und dabei Kosten für die Wiederbeschaffung und Entsorgung von Sandsäcken minimieren.

Ein neuer Ansatz für den Hochwasserschutz

Der Einsatz eines mobilen Hochwasserschutzes, bekannt als Boxwall, stellt einen innovativen Ansatz dar. Im Gegensatz zu Sandsäcken kann diese Lösung wiederverwendet werden, was langfristig die Kosten für Gemeinden und den Landkreis reduziert. Die Möglichkeit, diese Systeme auch gemeinsam zu nutzen, wenn mehrere Gemeinden betroffen sind, erhöht die Effizienz bei größeren Schadenslagen.

Kommunale Zusammenarbeit stärken

Die beschlossenen Investitionen zeigen das Engagement des Landkreises Freising, nicht nur unmittelbare Probleme anzugehen, sondern auch vorausschauend zu planen, um zukünftige Katastrophen besser zu bewältigen. Die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und den Hilfsorganisationen ist dabei ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Krisenbewältigung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Hochwasserkatastrophe einige strukturelle Veränderungen und Denkansätze in der Gefahrenabwehr angestoßen hat, die die Effizienz der Hilfsmaßnahmen sowohl in der akuten Notlage als auch langfristig deutlich verbessern sollen.

NAG

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