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Marzling erhöht Kita-Gebühren um bis zu 20 Prozent – Ein notwendiger Schritt?

Der Marzlinger Gemeinderat hat am 8. August 2024 beschlossen, die Gebühren für Kindertagesstätten angesichts leerer Haushaltskassen und steigender Kosten um 15 bis 20 Prozent zu erhöhen, um das finanzielle Defizit der Gemeinde nachhaltig zu reduzieren.

In der Gemeinde Marzling stehen die Eltern von kleinen Kindern vor einer finanziellen Herausforderung: Ab September 2024 werden die Gebühren für die Kindertagesstätten um bis zu 20 Prozent angehoben. Diese Entscheidung wurde in einer aktuellen Sitzung des Gemeinderats getroffen, um die defizitären Haushaltsmittel der Gemeinde auszugleichen.

Ursachen für die Gebührensteigerung

Die erhöhte Gebühr ist eine Reaktion auf die steigenden Betriebskosten der Kindertagesstätten. Die laufenden Ausgaben für das Kinderhaus betrugen im Jahr 2023 etwa 2,2 Millionen Euro. Nach Abzug der Elternbeiträge und staatlicher Förderungen bleibt der Gemeinde ein schwer zu tragender Teil von rund 1,2 Millionen Euro. Darüber hinaus muss Marzling jährlich fast 400.000 Euro für den Hort aufbringen. In der Summe belaufen sich die zusätzlichen Kosten für die Gemeinde auf über 1,5 Millionen Euro pro Jahr.

Finanzielle Belastung für die Gemeinde

Bürgermeister Martin Ernst (CSU/FW) schilderte ernsthaft die finanzielle Lage und betonte, dass die bisherigen Gebührenerhöhungen nicht ausreichten, um das Defizit zu reduzieren. Die Gebührenstruktur sah ursprünglich vor, dass Eltern, Gemeinde und staatliche Zuschüsse sich die Kosten teilen, jedoch hat sich herausgestellt, dass der Elternanteil nicht hoch genug ist. Dies führt zu einer erhöhten finanziellen Belastung für die Gemeinde.

Eltern reagieren auf die Entscheidung

Das Thema Gebührenanpassungen scheint die Eltern stark zu beschäftigen. In einer vergangenen Sitzung des Elternbeirats wurden Vorschläge geäußert, zusätzliche Leistungen für das Personal anzubieten, was die Situation weiter kompliziert. Roswitha Apold (PB) äußerte sich kritisch zu einem solchen Wunsch und erkannte die Schwierigkeiten, die daraus resultieren könnten. „Wenn wir zusätzliche Angebote schaffen, müssen wir dafür das Personal anderweitig anpassen, was wieder zu Engpässen führen könnte“, führte sie aus.

Eine Lösung für die Finanzierung finden

Der Gemeinderat plant eine klare und transparente Kommunikationsstrategie, um das Verständnis der Eltern für die erhöhten Gebühren zu fördern. Die gewählte Lösung orientiert sich an einem flexiblen Preismodell, das die Kosten je nach gebuchter Stundenanzahl variieren lässt. Diese Maßnahme soll den Eltern helfen, die Anpassungen leichter nachzuvollziehen und gleichzeitig den finanziellen Druck auf die Gemeinde reduzieren.

Auswirkungen auf die Gemeinde und die Familien

Die Gebührenanpassungen sind nicht nur ein finanzielles Thema, sondern auch ein Signal für wesentliche Herausforderungen in der kommunalen Politik. Die steigenden Kosten in der Kindertagesbetreuung stehen im Kontext eines breiteren Trends, der in vielen Kommunen zu beobachten ist. Es zeigt sich, dass die Finanzierung der Kinderbetreuung immer schwieriger wird, während die Gesellschaft zunehmend auf die Notwendigkeit einer hochwertigen frühkindlichen Bildung aufmerksam wird.

Die Entscheidung des Gemeinderats wird daher nicht nur für die kommenden Monate ein wichtiges Thema bleiben, sondern könnte auch langfristig Auswirkungen auf die Attraktivität des Wohnstandortes Marzling und die Zufriedenheit der Familien haben.

Die nächsten Entwicklungen werden zeigen, wie die Gemeinde mit dieser angespannten Situation umgeht und ob es weitere Maßnahmen geben wird, um die finanzielle Situation sowohl für die Kommune als auch für die Familien zu verbessern.

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